Die Berliner Feuerwehr muss jedes Jahr rund 500.000 Mal ausrücken. Rettungseinsätze machen mit knapp 444.000 die Mehrheit der Einsätze aus. Danach folgen Fehleinsätze (circa 36.000) und technische Hilfeleistungen (circa 26.000). Brände sind, anders als viele denken, nur für knapp 9500 Einsätze verantwortlich.

Damit die Mitarbeiter der Feuerwehr auf potenzielle Brände bestens vorbereitet sind, gibt es regelmäßig Übungen. So auch am Donnerstag, wo in der Geschäftsstelle der Berliner Feuerwehr der Katastrophenfall bei der EM 2024 geprobt wurde.

Berliner Feuerwehr probt den Ernstfall

Am 14. Juni ist es endlich so weit. Die Fußball-Europameisterschaft wird für einen Monat in Deutschland gastieren, mit Berlin als Zentrum. Anlässlich des weltberühmten Events soll die Straße des 17. Juni zur „Mutter aller Fanmeilen“ und das Brandenburger Tor zum „größten Fußballtor der Welt“ werden. Erwartet werden etwa 2,5 Millionen Fußball-Fans aus aller Welt.

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Eine echte Herausforderung für die Veranstalter und natürlich auch für die Rettungskräfte in Berlin. Die bereiten sich jetzt schon auf mögliche Katastrophen vor. Egal ob Anschläge oder Brände, die Berliner Feuerwehr muss auf alle Szenarien bestens vorbereitet sein. Deswegen haben sich am Donnerstag (11. April) im Stabsbereich in Berlin-Charlottenburg über 20 Einsatzleiter versammelt.

Katastrophe im Fanzug

Als Übungsszenario wurde ein brennender Zug ausgewählt. Es handelt sich um einen Nightjet aus Wien nach Berlin, in den sich knapp 800 Fußball-Fans befinden. Die Menschen stürmen aus dem Zug und schreien um Hilfe. Noch ist nicht klar, um wie viele Verletzte es sich handelt oder warum das Feuer ausgebrochen ist. Handelt es sich möglicherweise um einen Terroranschlag?

„Jeder Kollege muss sich jetzt fragen: Mit wem muss ich reden, welche Köpfe sind jetzt wichtig?“, erklärt Behördensprecher Kasch gegenüber der „BZ“.

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Alle Einsatzkräfte werden in den Dienst beordert und der Ausnahmezustand ausgerufen. Kurze Zeit später ist die Menschenrettung im vollen Gange. Plätze für Rettungshubschrauber und Einsatzkräfte werden gesucht, Absperrungen in Auftrag gegeben. Der Europaplatz wird kurzerhand zum Feldlazarett umdisponiert. Mittlerweile ist der Grund für den Brand bestätigt – Pyrotechnik im Zug.

Die Übung endet mit 100 Schwerverletzten, 400 Verletzten und sieben Toten. Eine Auswertung muss jetzt zeigen, ob alle Beteiligten richtig gehandelt haben und bereit für die EM 2024 in Berlin sind.