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Berlin: Fünfjährige in Pankower Park getötet – neue Details vom Prozess

Im Februar 2023 wurde die fünfjährige Anissa tot im Berliner Bürgerpark Pankow aufgefunden. Seit August steht ein Tatverdächtiger vor Gericht.

Berlin
© IMAGO/snapshot

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Am 21. Februar 2023 wurde Anissa leblos im Berliner Bürgerpark Pankow aufgefunden. Zuvor hatten Polizeikräfte die komplette Gegend nach der als vermisst gemeldeten Fünfjährigen abgesucht. Mehrere Messerstiche am Körper deuteten darauf hin, dass das Mädchen brutal getötet worden ist. Was genau passiert war, ist noch immer ein Rätsel.

Gökdeniz A. rückt jedoch in den Fokus. Der damals 19-Jährige ist nicht nur ein Freund der Familie des Opfers, sondern passte auch hin und wieder auf Anissa und ihre Geschwister auf – so auch an diesem Tag. Weil die Fünfjährige angeblich zur Toilette musste, soll sich der junge Mann gemeinsam mit dem Mädchen von den jüngeren Geschwistern entfernt haben. Zurück kam er allerdings allein. Laut Anklage muss sich Gökdeniz A. nun unter anderem wegen Totschlags vor Gericht verantworten.

Am 1. September 2023 stand der inzwischen dritte Prozesstag vor dem Berliner Landgericht auf dem Plan. Auch BERLIN LIVE war bei der Verhandlung vor Ort.

Berlin: Tatverdächtiger wurde rechtsmedizinisch untersucht

Die Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung wurden erwartet. Diese wurde bereits am 22. Februar – kurz nach der Festnahme des Tatverdächtigen – durchgeführt. Dabei soll der damals 19-Jährige laut der Fachärztin für Rechtsmedizin zwar wach und kooperativ gewirkt haben, erschien allerdings ohne jegliche Gestik und Mimik.

Auf beispielsweise die Frage, mit welcher Hand der Heranwachsende schreibe, konnte der Tatverdächtige keine Antwort geben. Auch sprachlich habe sich die Medizinerin anpassen müssen: Zur Kommunikation seien schlichtweg die einfachsten Formulierungen gewählt worden. Auf Nachfrage des Vorsitzenden erklärte die Medizinerin, dass sie den Angeklagten in geistlicher Hinsicht auf dem Stand eines Schulkinds eingeschätzt hätte.

Berliner Medizinerin legt Befunde auf den Tisch

Bei der rund 40-minütigen Untersuchung wurde allerdings auch der Körper von Gökdeniz A. ganz genau unter die Lupe genommen. Dabei war ein Befund auffällig: Am linken Mittelfinger des jungen Mannes wurde ein sogenannter „Haut-Defekt“ festgestellt. Die relativ frische und oberflächliche Verletzung könnte laut der Medizinerin mutmaßlich durch „die Einwirkung eines scharfen Gegenstands“ zustande gekommen sein. Konkrete Beweise dafür gibt es allerdings nicht.

Doch war Gökdeniz A. am Tag von Anissas Verschwinden tatsächlich im Pankower Bürgerpark? Eine ebenfalls zum Prozesstag geladene Zeugin schien sich jedenfalls relativ sicher zu sein, einer mit dem Fall verwickelten Person begegnet zu sein. Beim Verlassen des Parks sei die Spaziergängerin am besagten Tag von einem Mann angesprochen und nach der Uhrzeit gefragt worden.

Berlin: Spaziergängerin sagt als Zeugin aus

„Ey, wieviel Uhr?“, konnte sich die Frau an die Frage des Gegenübers noch erinnern. Ihre Antwort darauf lautete „14.40 Uhr!“ Ein weiteres Gespräch habe es zwischen den beiden nicht gegeben. Stattdessen sei der „größere, kräftige junge Mann“ in die andere Richtung weitergegangen und habe einen Namen gerufen. Wie die Spaziergängerin äußerte, soll dieser dem Namen des getöteten Mädchens ähnlich geklungen haben.


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Für ein Urteil noch lange nicht genügend handfeste Beweise. Die Verhandlungstage sind noch bis Anfang November terminiert. Bereits am kommenden Dienstag (5. September) steht der nächste Prozesstag an.