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Berlin: Fast 500 Hundebisse in einem Jahr – Experte erklärt das Problem

In Berlin leben weit mehr als 100.000 Hunde. Doch das ist nicht die einzige registrierte Zahl. Auch die Anzahl der Bisse wird erfasst.

Hund Berlin
© imago images/Stefan Zeitz

Tierheim Berlin: Die Stadt der zurückgelassenen Tiere

Im äußersten Nordosten Berlins steht das Tierheim Berlin. Mit einer Fläche von 16 Hektar Land ist es das größte Tierheim Europas und wirkt wie eine kleine Stadt für zurückgelassene Tiere.

In Berlin leben derzeit gut 126.000 Hunde. Anders als beispielsweise bei Katzen kann der Berliner Senat das ziemlich genau sagen, da Hunde über die Hundesteuer registriert werden können.

Doch nicht nur die Zahl der Hunde lässt sich ziemlich genau beziffern, auch die Zahl der (gemeldeten) Hundebisse wird von den Berliner Behörden dokumentiert. Und die lag im Jahr 2022 bei über 500! Gründe dafür gibt es einige.

Berlin: Doppelt so viele Hundebisse wie in Brandenburg

Dass die Zahl der gemeldeten Hunde-Angriffe hoch ist, zeigt ein Blick nach Brandenburg. Dort gibt es nämlich ungefähr so viele Hunde wie auch in Berlin. Allerdings wurden dort nur halb so viele Bisse verzeichnet. Eine zu große Diskrepanz, um das mit einer hohen Dunkelziffer erklären zu können.


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In Berlin wurden schließlich im vergangenen Jahr 489 Menschen leicht und 87 Menschen schwer durch Hundebisse verletzt. 35 dieser Attacken gingen von Hunden aus, deren Arten in Berlin als „gefährlich“ gelten. Dazu zählen etwa die Arten Pit Bull, American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Tosa Inu, Bullmastiff oder Dogo Argentino.

Doch in mehr als 500 Fällen waren andere Hunden für die Bisse verantwortlich. Auch das hat seine Gründe, wie der Hundetrainer Bernd Schetzek gegenüber dem RBB erklärte. So komme es in Städten schlicht öfter zum Kontakt zwischen Hunden und Menschen. So würden sich mehr Situationen ergeben, in denen es zu Bissen kommen kann.

Berlin: Darum gibt es so viele Hundebisse

Ausgangspunkt für Hundebisse können auch Konflikte zwischen zwei Hunden sein, die etwa um Nahrung oder ein Territorium konkurrieren. An beengten Orten rät der Hundetrainer daher zum Tragen einer Leine.


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Doch er sagt auch: Ob ein Hund beißt, hänge auch mit der Haltung des Tieres und seiner Sozialisierung zusammen. „Wenn ein Hund wenig Umweltreizen ausgesetzt war, entsteht gerade in urbanen Umgebungen Unsicherheit und Angst – und damit auch unter anderem Aggression.“ Auch schlechte Erfahrungen mit Menschen können Tiere dazu bringen, einen Menschen zu beißen.