Eine Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park in Berlin Kreuzberg sorgt auch Wochen nach der Tat weiterhin für Gesprächsstoff. Am 21. Juni soll sich in den frühen Morgenstunden etwas Schreckliches zugetragen haben. Eine Gruppe Drogendealer soll ein junges Pärchen zunächst überfallen und ausgeraubt haben. Anschließend soll die Gruppe die 27-jährige Frau vergewaltigt haben, nachdem ihr 27-jähriger Begleiter verletzt wurde und zu Boden gegangen war.
Nach den Festnahmen zweier mutmaßlicher Täter haben sich viele Amtsträger und Privatpersonen zu dem Problem und möglichen Lösungen geäußert. In die Reihe, in der unter anderem Grünen-Politikerin Ricarda Lang und Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik stehen, meldet sich nun eine vor allem im Internet sehr bekannte Stimme zu Wort.
Berlin: Meme-Page äußert kontroverse Meinung
Die Meme-Page „berlinauslandermemes“ hat mehr als eine Viertelmillion Follower auf Instagram. Eigentlich für lustige Bildchen bekannt, schalten sich die Macher der Seite auch immer wieder in gesellschaftliche Themen ein. So auch im Fall um die Gruppenvergewaltigung im Görlitzer Park.
Während Politik und Polizei verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, mehr Sozialarbeit und einen einheitlichen gesellschaftlichen Konsens in puncto Görlitzer Park fordern, will die Meme-Page einen Vorschlag bloß nicht umgesetzt wissen – und erhebt schwere Vorwürfe.
„Lass uns Klartext sprechen“
„An alle die, die Vergewaltigung im Görlitzer Park als Beispiel nennen, warum man mehr Polizei braucht. Lass uns Klartext sprechen.“ Es folgt eine Liste an Aufzählungen über die Gründe, warum die Macher dieser Instagram-Seite nicht dieser Meinung sind. Es folgen teils heftige Aussagen.
Diese sind:
- Die Berliner Polizei verhindere keine Vergewaltigungen. Die meisten Fälle von sexueller Gewalt würde im Privaten passieren. Polizei auf die Straßen zu stellen, helfe dabei nicht.
- Die Berliner Polizei belästige und sexualisiere Frauen während dem Dienst.
- Die Berliner Polizei betreibe „victim blaming“ mit Opfern, die hervortreten, um sexuelle Gewalt zu melden.
- Die Polizei in Berlin mache es nicht-weisen Nicht-Deutschen schwer, sexuelle Gewalt anzuzeigen.
- Die Polizei in Berlin stoppe Frauen in U-Bahnstationen und nehme ihnen ihr Pfefferspray weg, welches diese verwenden um sich gegen Angriffe zu verteidigen.
- Die Polizei in Berlin verhalte sich insbesondere feindselig gegenüber LGBTQ-Menschen und POC (People Of Color).
In den nächsten Story-Slides folgen zahlreiche Nachrichten von Followern, die persönliche Geschichten, Eindrücke und besondere Situationen mit der Polizei Berlin schildern. „berlinauslandermemes“ veröffentliche einige dieser Geschichten in ihrer Story.
Auch in diesen Erzählungen kommt die Hauptstadtpolizei nicht gut weg. Eine Person erzählt von unterlassener Hilfe zweier Beamten in einer für sie als gefährlich wahrgenommenen Situation. Andere werfen den Polizisten trotz Präsenz Nichts-Tun vor, besonders an den Berliner Brennpunkten wie dem Görlitzer Park oder dem Kottbusser Tor.