Es hatte sich angekündigt, nun ist es passiert. Die immer wieder aus der eigenen Partei heraus kritisierte Sahra Wagenknecht ist bei Die Linke ausgetreten. Mit ihrer „Bewegung Sahra Wagenknecht“ (BSW) will sie nun eine eigene Partei auf den Weg bringen.
So wenig überraschend die Ankündigung ist, so unterschiedliche Reaktionen rief sie hervor. Die programmatisch noch nicht existente Partei zeigte bereits, dass sie sowohl Wähler von AfD, aber auch der Linkspartei abgreifen dürfte. Während mit Gregor Gysi ein Linken-Prominenter Wagenknechts Entscheidung kritisierte, scheint man beim Landesverband in Berlin froh über diese Entscheidung zu sein.
Berliner Linke froh über Ende der Hängepartie
In einer Mitteilung der Berliner Linken erklären die beiden Landesvorsitzenden Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer, dass man nach einer langen Hängepartie nun endlich Klarheit habe. Dann schießen sie scharf in Richtung Wagenknecht. Diese habe sich „schon lange von linken Grundsätzen und aus dem Lager der Solidarität verabschiedet“, heißt es. „Auf diesem Weg hat sie viel Streit hinterlassen. Ihr unsolidarischer und verantwortungsloser jahrelanger Egotrip gipfelt nun in der Gründung einer anderen Partei.“
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Der Austritt von Wagenknecht bedeute für viele in der Partei ein „Aufatmen“, schreiben die beiden Berliner Vorsitzenden. Nun könne man Streitereien beenden und sich vollends auf das eigene Programm konzentrieren. Denn es gäbe derzeit viele Krisen zu bewältigen.
Berliner Linke auf Abstand zu Wagenknecht
Es ist nicht das erste Mal, dass der Berliner Landesverband der Linken ganz besonders auf Abstand zu Sahra Wagenknecht geht. Im Wahlkampf vor der Wiederholungswahl im Februar 2023 hatte die Partei explizit auf den Plakaten vermerkt, dass hier die „Berliner Linke“ antritt – und nicht die Bundespartei.
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Sahra Wagenknecht war in den vergangenen Jahren das bekannteste Gesicht der Linkspartei, aber ganz sicher auch das umstrittenste. Immer wieder wurde ihr aus der eigenen Partei Rassismus vorgeworfen. Auch wegen ihre putinfreundlichen Haltung nach dessen Angriff auf die Ukraine stand sie innerparteilich in der Kritik.