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Berlin zeigt: Es lohnt sich für die Freiheit zu kämpfen

Vor 62 Jahren begann der Bau der Berliner Mauer, heute steht sie nicht mehr. Und das sollte uns Hoffnung machen. Ein Kommentar.

Berliner Mauer
© Imago/UIG, Pond5Images

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Für viele ist die Berliner Mauer nur noch eine besprayte Wand entlang der Spree. Ein Fotomotiv, mit dem man seine Freunde an dem Wochenend-Trip in die Hauptstadt teilhaben lässt.

Doch die Mauer, die an diesem Sonntag (13. August) vor 62 Jahren errichtet wurde, ist so viel mehr. Sie ist ein Stück Geschichte. Eines, das 28 Jahre lang unsere Hauptstadt teilte, dabei Freunde und Familien auseinander riss und den Menschen im Osten der Stadt die Freiheit nahm, dorthin zu reisen, wohin sie wollten. Menschen starben bei dem Versuch, einem unterdrückerischen und selbstgerechten Regime zu entfliehen. Aber – und das wissen wir heute – sie haben die DDR-Diktatur auch überwunden.

Die Berliner Mauer ist gescheitert

Der Tag des Mauerbaus ist somit auch eine Erinnerung daran, dass die Mauer am Ende nicht gehalten hat. Es hat sich für die Menschen in der DDR gelohnt, zu kämpfen und für ihre Freiheit und ihre Selbstbestimmung auf die Straße zu gehen – und das, obwohl sie sich einer staatlichen Übermacht mit repressivem Überwachungsapparat gegenübersahen.

In Deutschland haben wir das überwunden – und wir können noch vom Einreißen der Mauer lernen. Wir haben gelernt, dass nichts unmöglich ist. Und das können wir für die Freiheitskämpfe unserer Zeit einsetzen.



Dann nämlich, wenn wir dafür kämpfen, dass Frauen die Freiheit erlangen, sich zu jeder Zeit an jedem Ort in der Stadt bewegen zu können. Oder sich nicht rechtfertigen zu müssen, wenn sie sich für die Karriere und gegen ein Kind entscheiden. Für die Freiheit von Schwulen, Lesben oder trans Personen, U-Bahn zu fahren, ohne dabei beleidigt und angegriffen zu werden. Für die Freiheit des migrantischen Geschäftsmanns, der einfach nur einen Laden eröffnen möchte, ohne in den Verdacht zu geraten für einen Clan zu arbeiten. Für die Freiheit von Kindern, auch in 50 Jahren noch auf einem lebenswerten Fleckchen Erde zu wohnen.

Das können wir aus der Berliner Mauer lernen

Das ist die Ost-Perspektive. Doch es gibt auch eine West-Perspektive. Denn vom Bau und Fall der Berliner Mauer können wir auch lernen, dass es hilft, den Freiheitskampf anderer zu beobachten, die Blicke der Welt darauf zu richten und ihn so zu unterstützen. Auch dann, wenn es mal hoffnungslos erscheint.


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Es lohnt sich, den Blick auf die Revolution im Iran zu richten, wo Frauen, Kurden und andere Minderheiten um ihre Freiheit kämpfen. Und es lohnt sich auch nach anderthalb Jahren weiter auf die Ukraine zu schauen, die sich nach wie vor gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt. Die Berliner Mauer schien am 13. August 1961 wie eine unüberbrückbare Hürde. Sie überwunden zu haben, muss uns Mut machen.