Berlin ist eigentlich dafür bekannt, ziemlich dreckig zu sein. Was man auf dem Boden findet, sollte man eigentlich lieber liegen lassen – oder am besten gar nicht erst anfassen.
Doch so manch ein Fundstück kann ganz schön viel wert sein. Pro Gramm zum Beispiel 1.300 Euro. Worum es sich handelt und wo ihr die Unikate jetzt finden könnt!
Berlin: Spekatukläres Ereignis am Himmel
Im Januar geschah über Ribbeck im Havelland ein Phänomen, das manche in ihrem ganzen Leben nicht erleben. Ein etwa ein Meter großer Asteroid verglühte am Himmel. Daraufhin gab es über der kleinen Ortschaft einen wahren Meteoriten-Hagel.
Innerhalb kürzester Zeit machten sich Forscher aus aller Welt in das Gebiet auf, um vor den Toren Berlins nach dem wertvollen Gestein zu suchen. Denn es kostet nicht nur 1.300 bis 1.400 Euro pro Gramm, sondern ist obendrauf auch noch „wissenschaftlich extrem wertvoll, weil es so frisch und selten ist“, erklärt Christopher Hamann. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Impakt- und Meteoritenforschung beim Berliner Naturkundemuseum.
Beschaffung der Meteoriten einzigartig
Laut Hamann seien maximal 89 Stück von allen bekannten 74.000 Meteoriten so wie diese Meteoriten. „Wir wollen verstehen, wie das Material und der Mutterkörper entstanden sind und ob er etwas mit dem Merkur zu tun hat“, so Ansgar Greshake, Leiter der Meteoritensammlung des Museums.
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Doch warum mit dem Merkur? Greshake erklärt, eine Besonderheit der Ribbecker Meteoriten sei, dass sie dem Planeten Merkur ähnelten. „Es ist gerade eine Mission in das Merkursystem unterwegs, 2025 kommen die ersten Daten.“ Diese Daten sollen dann mit Analysen der hiesigen Meteoriten verglichen werden.
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Wissenschaftler des Naturkundemuseums, Experten aus anderen Einrichtungen und Studenten von Berliner Universitäten fanden insgesamt 22 Meteoriten. Ein Teil werde nun ausgestellt, so Geowissenschaftler Lutz Hecht vom Naturkundemuseum.
Die Meteoriten, die dem Museum zur Verfügung stehen, sehen aus wie graue Granitsteine und bringen insgesamt mehr als 100 Gramm auf die Waage. Wer dieses einmalige Bild nicht verpassen will, sollte jetzt also schnell in das Museum gehen – oder im Havelland selbst nach Meteoriten suchen.
Denn insgesamt seien hier nach dem Einschlag etwa 50 Meteoritenfunde dokumentiert worden, so Hecht. Und noch immer seien Menschen in Brandenburg unterwegs, um weitere seltenen Gesteine zu finden. Viele werden auf den entsprechenden Plattformen bereits jetzt schon für Unsummen angeboten. (mit dpa)