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Berlin: Weihnachtswunder für Obdachlose? Senat schafft mehr Schlafplätze

Berlin hat zahlreiche Obdachlose, aber viel zu wenige Schlafplätze für sie. Doch jetzt teilte die Senatsverwaltung erfreuliche Neuigkeiten.

Berlin
u00a9 IMAGO/Rolf Kremming

Das ist die Berliner Kältehilfe

Gerade im Winter sind Obdachlose durch die eisige Kälte besonders gefährdet. Die Berliner Kältehilfe ist für Betroffene da, um sie vor Schlimmerem zu bewahren.

Frohe Botschaft vor dem Fest der Liebe! Die Anzahl der obdachlosen Menschen in Berlin ist hoch. Und genau diese Tatsache stellt die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer verschiedener Einrichtungen besonders im Winter vor eine regelrechte Herausforderung: Sie wollen allen hilfebedürftigen Personen ein Dach über dem Kopf geben.

Gar keine einfache Aufgabe – davon hat sich BERLIN LIVE bereits selbst bei einer Mitfahrt im Berliner Kältebus überzeugen können. Doch jetzt könnte es zumindest ein kurzes Aufatmen geben: Der Berliner Senat schafft kurz vor Weihnachten mehr dringend benötigte Schlafplätze in der Hauptstadt.

Berlin kommt bei Notunterkünften an seine Grenzen

„Was unsere Arbeit ein bisschen erschwert, sind die wenigen Plätze in Notunterkünften“, erklärte Kältebus-Fahrerin Franzi bereits Mitte Dezember gegenüber unserer Redaktion. Hinzu kommt auch noch der Fakt, dass einige Einrichtungen nicht barrierefrei sind. Um den obdachlosen Menschen zumindest für die kalten Nächte ein Dach über dem Kopf zu geben, bedarf es also ein großes Organisationstalent.

„Die Lehrter Straße ist ganz oft überbesetzt – man möchte eben niemanden ablehnen“, so die ehrenamtliche Helferin gegenüber BERLIN LIVE. Weil die Schlafräume bereits kurz nach dem Öffnen der Türen vollständig belegt sind, übernachten immer mehr Menschen auch auf dem Boden des Speisesaals oder legen sich zum Schlafen auf die Tische. Definitiv kein Dauerzustand.

Berliner Senat klärt mehr Schlafplätze für Obdachlose

Wie die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung am Dienstag (19. Dezember) mitteilte, konnten nun allerdings zwei neue Unterkünfte in Berlin gefunden werden. Damit kommen zu den bisher bestehenden 1.181 Notschlafplätzen weitere 172 Betten hinzu.

Eine der beiden neuen Einrichtungen ist lediglich für Frauen gedacht. Die 22 Schlafplätze befinden sich in Reinickendorf und können seit Montag (18. Dezember) von hilfsbedürftigen Frauen aufgesucht werden.

Neue Einrichtungen bis Frühjahr 2024 geöffnet

Die größere der beiden Unterkünfte ist ein ehemaliges Bürogebäude in Charlottenburg, wie die Senatsverwaltung mitteilte. Hier werden die Pforten zwar erst an diesem Mittwoch (20. Dezember) geöffnet, dafür allerdings auch für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.


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Das vorübergehende Zuhause für einzelne Nächte soll bis Ende April 2024 geöffnet sein. Ob sich nach dieser erfreulichen Nachricht noch weitere Immobilien für Notunterkünfte finden lassen, um dem Platzmangel entgegen zu wirken, bleibt abzuwarten.