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Berlinale: Preisverleihung löst Irritationen aus – wegen DIESER Israel-Ansage

Auf der Berlinale ging es dieses Jahr politisch hoch er. Bei der Preisverleihung löste dieses Statement heftige Irritationen aus.

Berlinale
u00a9 IMAGO/Future Image

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Die 74. Berlinale war dieses Jahr geprägt von politischen Botschaften. Nicht nur auf der Leinwand, auch daneben wurde während des Filmfests heiß diskutiert. Zahlreiche Kritiker nutzten das Filmfestival, um Stellung zu beziehen.

Nachdem es bereits auf der Veranstaltung von „Cinema for Peace“, bei der Rede von US-Politikerin Hillary Clinton, zu lauten Störversuchen durch propalästinensische Protestierende gekommen war, nutzten jetzt die Gewinner des Dokumentarfilmpreises die Verleihung zur Kritik an Israel.

Berlinale: Preisverleihung löst Irritationen aus

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, soll es bei der Preisgala am Samstagabend (24. Februar) immer wieder um den Krieg zwischen Israel und Palästina gegangen sein. Auslöser des Krieges war der abscheuliche Terrorangriff der islamistischen Hamas vom 7. Oktober 2023.

Auf der Bühne wurde teils deutliche Kritik am Vorgehen Israels in dem palästinensischen Gebiet geäußert. Angeblich sollen mehrere Menschen auf der Bühne einen Zettel mit der Aufschrift „Ceasefire Now“ (auf Deutsch: „Feuerpause jetzt“) getragen haben.

Filmemacher Basel Adra äußert scharfe Israel-Kritik

Der palästinensische Filmemacher Basel Adra, der mit drei anderen Filmemachern für die Doku „No Other Land“ mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet wurde, nutzte den Abend zu einer deutlichen Israel-Kritik. In „No Other Land“ geht es unter anderem um die Vertreibung von Palästinensern aus ihren Dörfern südlich von Hebron im Westjordanland.

Adra erklärte, dass es für ihn schwer sei, den Preis zu feiern, während zehntausende Menschen in Gaza „geschlachtet“ würden. Er forderte Deutschland dazu auf, keine Waffen mehr an Israel zu liefern. Dies wiederum stieß im Nachgang bei mehreren Politikern auf Widerspruch.

Scharfe Kritik an Adras Auftritt bei der Berlinale

Daraufhin kritisierte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck (Grüne), auf der Plattform X (vormals Twitter), dass dieser Auftritt beklatscht worden und unkommentiert geblieben sei. Das sei „ein kultureller, intellektueller und ethischer Tiefpunkt“ der Berlinale, schrieb Beck.

Scharfe Kritik kam auch von Grünen-Politiker von Notz, nachdem – an anderer Stelle der Berlinale-Gala – der Filmemacher Ben Russell im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg von „Genozid“ gesprochen hatte. „Es ist schlicht ekelhaft und eine perfide Täter-Opfer-Umkehr. Solche Auftritte sind unerträglich, schrieb von Notz bei X.

Der stellvertretende Vorsitzende des Bundestagskulturausschusses, Marco Wanderwitz (CDU), schrieb bei X: „Diese @berlinale müssen wir als Bundeskulturpolitik sehr genau auswerten.“ Auf der Bühne und aus dem Publikum habe „es leider mehrfach unwidersprochen antiisraelische Statements“ gegeben, die nicht zu akzeptieren seien.


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In diesem Jahr wurde der Film „Dahomey“ mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. In der Doku von Regisseurin Mati Diop geht es um Kunstschätze, die 1892 aus dem westafrikanischen Benin – damals Dahomey – geraubt wurden. Die Dokumacher folgt den 26 Statuen auf der Reise von Frankreich ins Ursprungsland. Vor etwa 130 Jahren wurden tausende Kunstwerke gestohlen, die sich zum Teil heute noch in Frankreich befinden. (mit dpa)