Erst am Dienstagabend (1. August) kam es wieder zu einem Vorfall. Ein Räuber-Duo überfiel erst einen Mann, dann schubsten sie einen Mitarbeiter der BVG-Sicherheit beinahe vor eine einfahrende U-Bahn. Nur weil der sich an einem Schild festhalten konnte, passierte nichts schlimmeres.
Immer wieder werden Mitarbeiter der BVG Opfer von Straftaten. Erst vor einigen Monaten hatten Mitarbeiter einen Brandbrief verfasst und darin über „Beschimpfungen und Tätlichkeiten gegenüber dem Personal und den Fahrgästen“ geklagt. Diese sollen demnach fast täglich vorkommen. Nun will die BVG entgegenwirken.
BVG prüft Einsatz von Bodycams
Gegenüber der Zeitung „BZ“ erklärte BVG-Vorstand Rolf Erfurt: „Wir prüfen, zum Schutz Bodycams auf freiwilliger Basis einzuführen – das wirkt auch deeskalierend.“ Außerdem sollen die Sicherheits-Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe mit Nachtsichtgeräten ausgestattet werden, um in Tunneln auf Sprayer-Jagd zu gehen.
Laufen Sicherheits-Mitarbeiter und Kontrolleure der BVG also bald mit Bodycams herum und filmen das Geschehen in den U-Bahnen und an den Bahnhöfen? Zumindest in naher Zukunft wohl eher nicht. Ein Sprecher erklärte gegenüber BERLIN LIVE, dass die Überlegungen noch im Anfangsstadium stecken würden.
BVG bremst in Sachen Aufrüstung
„Im Moment prüfen wir erst einmal, wie sich ein möglicher Einsatz daten- und personalschutzrechtlich verhalten würde“, sagte der Sprecher. „Erst danach könnten erste Testeinsätze starten.“ Nähere Informationen konnte man von Seiten der BVG aufgrund des frühen Projekt-Stadiums noch nicht geben.
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Die Aufrüstung der BVG ist also noch ein bisschen Zukunftsmusik. Sicher ist, dass es auch bei der Polizei in Berlin, oder auch der DB-Sicherheit lange gedauert hat, bis erste Forderungen nach einer Ausstattung mit Bodycams auch umgesetzt wurden. Schließlich stehen hier einmal mehr die Interessen von Freiheit und Sicherheit einander entgegen.