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Miete in Berlin: Mietenwahnsinn vertreibt Kultspäti – „Vorbei“

Ein absoluter Kultspäti in Kreuzberg hat nach vielen Jahren nun geschlossen. Der Mietenwahnsinn trifft auch Gewerbetreibende eiskalt.

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u00a9 IMAGO/U. J. Alexander

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Es ist eine traurige Geschichte aus Kreuzberg. 14 Jahre gab es dort den Kultspäti „Quicky Markt“ in der Skalitzer Straße 96 Ecke Lausitzer Platz. Für die Menschen im Kiez gehörte er fest dazu. Als Treffpunkt bot er die Möglichkeit für viele nette Gespräche. Doch damit ist es nun „vorbei“.

Und mal wieder ist der Mietenwahnsinn in der Hauptstadt Schuld. Dass die Mieten in Berlin für Wohnungen teils utopische Ausmaße annehmen, ist längst bekannt. Aber nicht nur Mieter von Wohnungen trifft das hart. Auch Gewerbetreibende kämpfen mit Mieterhöhungen, die mit denen von Wohnungen keinesfalls vergleichbar sind.

Kultspäti schließt: Aus DIESEM Grund

Denn für Wohnungen gibt es gesetzliche Vorgaben, wie hoch die Mieterhöhungen in einem bestimmten Zeitraum ausfallen dürfen. Dem Vermieter sind also klare Grenzen gesetzt. Bei Gewerbeflächen ist dem nicht so. Hier ist das übliche Vorgehen eine Verhandlung zwischen Vermieter und Gewerbetreibendem. Es gilt die Vertragsfreiheit.

Dass diese zumeist eher zugunsten des Vermieters ausfällt, bekamen auch Jenny und René vom „Quicky Markt“ zu spüren. Bereits vor einem Jahr wurde das Haus, in dem sich der Kultspäti befand, verkauft. Der neue Investor forderte laut „RBB“ die dreifache Miete. Das könnten sich vermutlich die wenigsten leisten, so auch nicht die Betreiber des „Quicky Markt“. Und so musste der Späti nach vielen erfolgreichen Jahren nun tatsächlich schließen.

Kreuzberger verlieren einen „Treffpunkt“

„Vorbei“, sagt Inhaberin Jenny in einem Video des „RBB“. Dabei hat sie Tränen in den Augen. Ihr Mann René erklärt: „Wir waren immer gerne hier für die Leute aus Kreuzberg.“ Die Schließung ihres Ladens ist für die beiden sichtlich emotional. Aber auch die Kreuzberger verlieren eine „Insel, wo es sich wie früher anfühlt“, so ein Kunde.

Ein anderer Mann sagt, der „Quicky Markt“ sei quasi ein Treffpunkt für alle in Kreuzberg gewesen. Und er ist verärgert, dass aufgrund von „Immobilienzockerei“ diese Geschichte so den Bach heruntergehe. Doch die Menschen im Kiez müssen nun ohne den Kultspäti leben. Aussichten auf einen neuen Laden, auf der ehemaligen Gewerbefläche des „Quicky Markt“, gibt es nicht.


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Denn offenbar will der Investor in dem Haus in Zukunft keine Spätis mehr erlauben. Die Kreuzberger müssen also ganz stark sein und sich eine Alternative zu ihrem geliebten „Quicky Markt“ suchen.