Sie sprühten Farbe, verteilten sie auf dem Boden und wollten dem Brandenburger Tor auch noch mit einer Hebebühne zu Leibe rücken. Die Farb-Aktion der Letzten Generation vom 17. September hat für viel Aufsehen gesorgt.
In die laute Kritik mischten sich auch wohlwollende Zwischentöne und eine ganze Reihe an Witzen. Doch zum Lachen ist zumindest den Strafverfolgungsbehörden im Land Berlin nicht zumute. Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen sechs Aktivisten Anklage erhoben. Und dabei wir es nicht bleiben.
Letzte Generation: Sechs Aktivisten angeklagt
Angeklagt sind zunächst drei Männer und drei Frauen. Einer von ihnen, einer 27-Jährigen, wird vorgeworfen, gelbe Farbe aus einem Feuerlöscher aufs Brandenburger Tor gespritzt zu haben. Eine 34-Jährige soll Farbe auf den Boden ausgekippt und dort mit den Beinen verteilt haben. Beide müssen sich wegen gemeinschaftlicher gemeinschädlicher Sachbeschädigung verantworten.
Ebenfalls angeklagt sind zwei Männer (26 und 31) sowie eine 27 Jahre alte Aktivistin der Letzten Generation. Sie sollen versucht haben, mit einer Hebebühne aufs Brandenburger Tor zu gelangen. Dort sollen sie vorgehabt haben, Transparente auszurollen und ihrerseits Farbe zu verteilen. Zusammen mit einem weiteren Mann (51), der am Boden geblieben war, sind auch sie wegen „gemeinschädliche Sachbeschädigung“ angeklagt.
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Bei ihnen kommt aber noch der Vorwurf des „Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte“ hinzu. Sie sollen nämlich versucht haben, zwei Polizisten daran zu hindern, die Auffahrt mit der Hebebühne zu stoppen. Das gelang nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft erst in einer Höhe von mehr als zwei Metern. Der 51-Jährige soll zudem seine anschließende Festnahme erschwert haben.
Letzte Generation will auf Klimakrise aufmerksam machen
Die Aktivisten der Letzten Generation wollten mit dem Aktion auf die immer weiter voranschreitende Klimakrise aufmerksam machen. Sie werfen der Bundesregierung vor, die Klimakrise nicht ernst zu nehmen und keine ausreichenden Maßnahmen zu ergreifen. Die Aktionen der Aktivisten werden von einer großen Mehrheit der Deutschen abgelehnt. Laut Studien geht die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen allerdings entgegen der landläufigen Wahrnehmung durch die Proteste nicht zurück.
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Insgesamt sind 14 Verfahren gegen Aktivisten der Letzten Generation im Zusammenhang mit dem Farb-Anschlag aufs Brandenburger Tor eingeleitet worden. Gegen die weiteren Beschuldigten dauern die Ermittlungen noch an. Der Sachschaden der Aktion belief sich auf 115.000 Euro.