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Miete in Berlin: Preise steigen unaufhörlich – auch aus diesem Grund

Eine neue Analyse von „Von Poll Immobilien“ zeigt die Mietpreissteigerungen in den Berliner Bezirken im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr.

u00a9 IMAGO / Schu00f6ning, IMAGO / Panthermedia

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Es ist ein ewiges Leidthema: Die Mieten in Berlin. Wer eine Wohnung sucht, braucht oftmals sehr lange für die Suche und muss am Ende viel tiefer in die Tasche greifen, als ursprünglich geplant.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Schließlich ist Berlin beliebt, der Leerstand entsprechend gering. Zudem sorgen Zweitwohnungen, spekulativer Leerstand durch Investoren und Ferienwohnungen für eine weitere Verknappung auf dem Mietmarkt. Und nun kommt noch ein weiteres Problem hinzu – eines, das sich erst auf den zweiten Blick erschließt.

Gestiegene Nachfrage nach Mietobjekten

Denn wie aus einer Analyse von „Von Poll Immobilien“ hervorgeht, sinken in vielen Berliner Bezirken die Preise für Eigentumswohungen. Doch das ist nicht etwas gut für die Mieter und ihre Bedürfnisse, sondern erst einmal ein Problem.

Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei „Von Poll Immobilien“ erklärt das so. Während die Zinspolitik der vergangenen Jahre die Immobilienkäufe attraktiv gemacht hat, sorgen die höheren Zinsen heute dafür, dass Kaufinteressenten sich die Finanzierung nicht mehr leisten können. „Viele mussten daher vom Kauf zurücktreten und auf ein Mietverhältnis umschwenken“, so Ritter. „Diese gestiegene Nachfrage nach Mietobjekten wirkt sich letztlich auch auf die Mietpreise aus.“ Klar. Schließlich drängen immer mehr Menschen auf einen ohnehin überlasteten Miet-Markt.

Das zeigt sich auch in den Zahlen. Im analysierten Zeitraum steigen die Mietpreise in allen Bezirken deutlich. Steigerungen im zweistelligen Prozentbereich gab es sogar in 16 der 23 analysierten Berliner Bezirke. Die höchste Mietpreissteigerung gab es den Experten von „Von Poll Immobilien“ zufolge in Friedrichshain mit 17,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Quadratmeterpreis liegt demnach bei 19,69 €.

Mietpreissteigerungen in Zehlendorf stagnieren

Ebenfalls eine hohe Mietpreissteigerung gab es in Hohenschönhausen, mit 17,5 Prozent, bei einem Quadratmeterpreis von 10,74 €. Auf Platz drei folgt Steglitz mit einer Steigerung von 17,3 Prozent und 14,73 Euro Miete pro Quadratmeter. Auf den nachfolgenden Plätzen befinden sich Lichtenberg (+17 Prozent), Tiergarten (+16,9 Prozent) und Pankow (+15,7 Prozent). Im „Mittelfeld“ liegen beispielsweise Weißensee (+9,9 Prozent), Mitte (13 Prozent) und Kreuzberg (+14 Prozent).

In manchen Bezirken sind die Mietpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber nicht so stark gestiegen, dazu zählen unter anderem Marzahn mit einer Steigerung von 3,3 Prozent und Reinickendorf mit einer Steigerung von 9 Prozent. Zehlendorf stellt eine Ausnahme dar. Hier stagnieren die Mietpreise mit 0,3 Prozent.


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Für die Zukunft prophezeit Andreas Gräfenstein, Geschäftsstellenleiter bei „Von Poll Immobilien“ Berlin – Treptow-Köpenick keine Besserung der Mietpreise: „(…)Wir sehen aktuell nicht, dass es der Stadt kurz- oder mittelfristig gelingen wird, dem Mangel an Wohnraum nachhaltig entgegenzuwirken. Durch den stetigen Zuzug sowie der Wechsel vieler Interessenten vom Kaufmarkt zum Mietmarkt wird sich der Druck auf den Mietmarkt weiter erhöhen (…).