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Miete in Berlin: Stadt verfehlt Wohnungsziel – so dramatisch ist das Staatsversagen

Der Senat trat seine Amtszeit mit einem großen Versprechen an. Für viele Mieter in Berlin ein Erlösungsschlag! Doch es passiert nur wenig.

Miete in Berlin
u00a9 IMAGO/Schu00f6ning

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Wer eine Wohnung zur Miete in Berlin sucht, der kann sich auf ein langes, Nervenaufreibendes Unterfangen einstellen. Meist gibt es nur wenig bezahlbare Angebote auf den gängigen Plattformen. Wird man überhaupt zur Besichtigung eingeladen, konkurriert man dort mit Dutzenden anderen Bewerbern.

Der schwarz-rot-geführte Senat wollte genau diesem Mangel den Kampf ansagen. Doch so ganz klappte das 2023 nicht.

Miete in Berlin: Ziel krachend verfehlt

Am Freitag (24. Mai) stellte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg die neuen Wohnungszahlen vor. Die Bilanz ist ernüchternd – aber es gibt auch Lichtblicke!

Eigentlich hatte sich der Berliner Senat unter dem Regierenden Oberbürgermeister Kai Wegner das Ziel gesteckt, jedes Jahr 20.000 neue Wohnungen zu bauen. Auf diese Weise soll dem Wohnungsmangel und den stark gestiegenen Mietpreisen in Berlin entgegengewirkt werden.

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Ganz geklappt hat das nicht. Statt 20.000 neuen Wohnungen wurden lediglich 16.000 fertiggestellt – knapp acht Prozent weniger neue Wohnungen als im Jahr davor!

Bau-Senator trotzdem zufrieden

Immerhin: Im Vergleich zur Vorgänger-Koalition ist das Ergebnis besser. Denn aus den Zahlen geht hervor, dass die Baufertigstellungen um knapp 1000 über dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre lagen.

Berlins Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler (SPD), zeigt sich trotz des verfehlten Ziels zufrieden: „Mit Blick auf die wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr sind fast 16.000 fertiggestellte Wohnungen ein gutes Ergebnis.“ Denn die Zahl bedeute trotzdem, „dass für über 30.000 Menschen ein neues Zuhause geschaffen wurde.“


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Zudem verweist Gaebler darauf, dass Berlin mit 4340 geförderten Wohnungen zu den bundesweiten Spitzenreitern im sozialen Wohnungsbau gehört. Im Vergleich zu 2022 sei das eine Steigerung um fast 125 Prozent.

Die meisten neuen Wohnungen wurden den Statistikern zufolge in Lichtenberg und Treptow-Köpenick gebaut. Die meisten Wohnungen (13.443) entstanden in neu gebauten Mehrfamilienhäusern, knapp 1000 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Rund 1200 Wohnungen gingen als Baumaßnahme an bestehenden Gebäuden in die Statistik ein.