Polizei, Feuerwehr und Sanitäter haben einen gefährlichen Job. Erst vor kurzem wurden konkrete Zahlen veröffentlicht, die zeigten, wie ernst die Lage ist. Denn immer häufiger werden die Rettungskräfte selbst zu Opfern bei ihren Einsätzen.
Eigentlich sind sie dafür da, im Fall der Fälle schnell vor Ort zu sein und einzugreifen. Jeder, der schon einmal in einer brenzligen Situation war, wird dankbar gewesen sein, wenn die alarmierten Kräfte schnell vor Ort zur Hilfe waren. Doch leider gibt es nicht selten auch Menschen, die die Rettungskräfte behindern oder gar angreifen. Da überrascht es nicht, dass die Polizei in Berlin eine bessere Ausrüstung fordert. Und das aus gutem Grund.
Heftigste Fälle wohl in Silvesternacht
Der bisher wohl heftigste Vorfall von Gewalt gegen Einsatzkräfte ereignete sich in der Silvesternacht 2022/23. So waren diese damals unter anderem mit Pyrotechnik attackiert worden. In Lichtenrade gingen Unbekannte mit Latten und Pfefferspray auf Feuerwehrleute los. In der Nacht wurden Rettungskräfte außerdem mit Schreckschusspistolen bedroht. Es kam zudem zu Plünderungen von Einsatzfahrzeugen. Und an einigen Orten wurden Fahrzeuge so stark beschädigt, dass sie nicht mehr einsatzfähig waren.
Die Bilanz waren zahlreiche verletzte Einsatzkräfte und allerhand Sachschäden. Die Polizei ermittelte unter anderem wegen Landfriedensbruch, Angriff auf und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte, gefährlicher Körperverletzung und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. Auch Monate nach den Geschehnissen sind diese alles andere als vergessen. Vor allem mit Blick auf Silvester in drei Monaten zeigt sich die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) besorgt.
Polizei in Berlin: DIESE Ausrüstung fordert sie
Laut „B.Z.“ fordert DPolG-Landeschef Bodo Pfalzgraf eine Schutzausstattung für Polizisten im Streifendienst. Ähnlich wie die der Feuerwehr. Konkret gehe es um Brandschutzhauben, feuerhemmende Ober- und Unterbekleidung, Impulsschallgehörschutz sowie Gelfeuerlöscher für alle Funkstreifenwagen. Und Pfalzgraf hat noch einen Wunsch: „Darüber hinaus ist es sinnvoll, eine zentrale Bearbeiterstraße einzurichten, bei der die Justiz einbezogen ist – so wie es rund um den 1. Mai bereits erfolgreich praktiziert wird.“
„Die Ausschreitungen zum Jahreswechsel haben gezeigt, dass eine deutlich gesteigerte Gesundheitsgefahr für unsere Kollegen besteht“, erklärte der DPolG-Landeschef. Und an der Gewaltbereitschaft gegenüber der Einsatzkräfte hat sich offenbar nichts geändert. „Gefährliche Mittel wie Pyrotechnik werden gezielt gegen Menschen eingesetzt“, so Pfalzgraf weiter. Daraus würden teils erhebliche Verletzungen resultieren, die teilweise vorsätzlich wären.
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Nach den Silvester-Krawallen im letzten Jahr will die Polizei in diesem Jahr besser vorbereitet und vor allem ausgestattet sein. Noch besteht die Möglichkeit, die Einsatzkräfte besser zu wappnen und ihrem Schutz höchste Priorität zu verleihen.