Schon vor seiner Eröffnung war die Tesla Giga-Factory in Grünheide (Brandenburg) stark umstritten. Nicht nur wegen fehlendem Arbeitsschutz und schlechten Arbeitsbedingungen steht Elon Musks Mega-Fabrik immer wieder in der Kritik, auch die Umweltbilanz des Herstellers eigentlich „umweltfreundlicher“ Autoherstellers sieht gar nicht gut aus.
Immer wieder kritisieren Umweltschützer die geplante Erweiterung des Tesla-Werks, die Wasserknappheit und die Rodung des nahegelegenen Waldes bedeuten würden. Erst Sonntag ging der jüngste Protest gegen den Auto-Giganten zu Ende. Die Polizei zieht dazu jetzt eine erschreckende Bilanz.
Tesla-Protest kosteten Millionen
Es will keine Ruhe einkehren um das Tesla-Werk in Grünheide. Ist ein Protest vorbei, folgt schon der nächste. Schon seit Februar besetzen Aktivisten ein Waldstück, um die Erweiterung des Tesla-Geländes und damit die Waldrodung zu verhindern. Anfang März sorgte dann der Brandanschlag auf das Tesla-Werk für Aufsehen. Am Sonntag (12. Mai) ging nun die jüngste Protestkation zu Ende. An fünf Protesttagen demonstrierten Aktivisten gegen den US-Konzern. Der Höhepunkt: Ein Demonstrationszug zum Tesla-Werk am Samstag mit über 1.000 Teilnehmern.
2.000 Umweltschützer waren von Mittwoch bis Sonntag in Grünheide bei Berlin zusammengekommen, um gegen die Fabrik und deren Umweltgefahren zu protestieren. Nach Angaben der Polizei waren dabei 1.500 Kräfte aus insgesamt 13 Ländern im Einsatz. Die Polizei nahm während der Proteste 76 Strafanzeigen auf und 23 Teilnehmer vorübergehend in Gewahrsam. Ein so großer Einsatz verursacht auch hohe Kosten.
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Wie eine Schätzung der Brandenburger CDU zeigt, habe der Polizeieinsatz mehrere Millionen gekostet. „Wir gehen (…) von einem hohen einstelligen beziehungsweise niedrigen zweistelligen Millionenbetrag aus“, sagte CDU-Landtagsfraktionschef Jan Redmann am Dienstag in Potsdam. Die abschließenden Kosten stünden allerdings noch nicht fest. Redmann forderte, der Polizei mehr rechtliche Möglichkeiten zu geben, darunter Videoüberwachung in Verbindung mit künstlicher Intelligenz, um Störer frühzeitig zu erkennen.
Aktivisten mit klarer Ansage – „Wir wollen bleiben“
Bereits seit Februar protestieren Klima Klimaaktivisten in einem Camp mit Baumhäusern gegen die Erweiterung des Tesla-Geländes. Tesla plant, das Waldstück abzuholzen, um hier einen Güterbahnhof und Lagerflächen zu bauen. Die Polizei will erreichen, dass die Baumhäuser abgebaut werden. Derzeit läuft dazu ein Rechtsstreit.
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Eigentlich sollte das Camp nur bis zum 20. Mai bestehen. Wie eine Sprecherin der Initiative „Tesla Stoppen“ aber am Dienstag (14. Mai) bekannt gab, planen die Aktivisten ihre Protestaktion fortzusetzen. „Wir wollen bleiben“, machte sie deutlich, stellte aber auch klar, dass sie noch das Ergebnis der für Donnerstag geplanten Abstimmung in der Gemeindevertretung abwarten wollen.
(mit dpa)