Der Fall sorgte im vergangenen Jahr für Aufsehen. Nach drei Wochen im Koma starb Kupa Ilunga Medard Mutombo im Alter von 64 Jahren. Ausgangspunkt seiner Verletzungen war ein Polizeieinsatz. Die Ermittlungen, die in dem Fall aufgenommen wurden, wurden bald wieder bei Seite gelegt. Die Todesursache sei unklar geblieben, hieß es.
Doch damit wollte sich der Bruder des Toten nicht zufrieden geben. Mutombo Mansamba hat über seine Anwältin Regina Götz Beschwerde eingelegt. Mit Erfolg: Die Berliner Staatsanwaltschaft geht dem Fall nun wieder nach.
Berlin: Fall Mutombo wieder aufgenommen
Die Wiederaufnahme von Ermittlungen und Verfahren im Fall von Kupa Ilunga Medard Mutombo hatte Sebastian Büchner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin gegenüber dem RBB bestätigt. Aus welchem Grund das geschehe, wurde nicht erklärt. Anwältin Götz hatte in ihrer Beschwerde kritisiert, dass „von Anfang an halbherzig ermittelt“ worden sei. So sei keiner der beteiligten Polizisten noch einmal befragt worden.
Die Geschichte beginnt vor fast genau einem Jahr. Kupa Mutombo litt bereits eine Weile an Schizophrenie. Am 14. September 2022 sollte er von einem betreuten Wohnheim in Spandau in ein Krankenhaus verlegt werden. An der Überführung sollten neben einem Arzt auch drei Polizisten beteiligt sein. Laut einer Pressemitteilung der Beratungsstelle ReachOut seit Mutombo in Panik geraten, es soll zur Rangelei gekommen sein.
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ReachOut wirft den Polizisten den Einsatz von „massiver brutaler Gewalt“ gegen den 64-Jährigen vor. Laut einem Zeugen soll ein Polizist Mutombo ein Knie in den Nacken gedrückt haben. Demnach berichtet Mutombos Betreuer und ein Mitarbeiter des Wohnheims, dass jemand geschrien habe: „Er atmet nicht mehr! Reanimierung!“ Die Wiederbelebung habe 20 Minuten gedauert. Drei Wochen später war er tot.
Polizei wird rassistischer Einsatz vorgeworfen
ReachOut spricht von einem „rassistischen Polizeieinsatz“. Der Verein beruft sich auf Augenzeugen, die erklären, Mutombo habe sich nicht gewehrt. Der Betreuer des 64-Jährigen verglich den Polizeieinsatz mit dem 2020 von einem Polizisten in den USA getöteten George Floyd.
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Laut der Darstellung der Polizei soll Mutombo hingegen „massiv Widerstand“ geleistet haben, mit „Tritten, Schlägen und Bissversuchen“. Die weiteren Ermittlungen sollen nun den Widerspruch der höchst unterschiedlichen Darstellungen versuchen aufzulösen.