Von einem Rosenkrieg spricht man, wenn sich zwei ehemalige Partner bekämpfen und versuchen, sich so viel Schaden wie möglich zuzufügen. In der Liebe, sagt man gemeinhin, sei alles erlaubt, doch dieser Berliner ging im Rosenkrieg eindeutig zu weit.
Ein Mann soll seiner Ex-Frau und ihrem Bekannten aufgelauert und sie dann mit einer Handgranate angegriffen haben. Mitten in der Hauptstadt. Jetzt muss er sich am Kriminalgericht Berlin-Moabit seit Mittwoch wegen Mordversuchs verantworten.
Berlin: Handgranate als Mordwaffe
Der 61-jährige Mirsad O. muss sich ab Mittwoch (25. Oktober) vor Gericht verantworten. Er soll am 24. März dieses Jahres in der Pankower Allee in Reinickendorf seine Ex-Frau, ihren Freund und eine weitere Bekannte um 23:15 Uhr angegriffen haben.
Ihm wird vorgeworfen, dass er drei Personen mit einer Handgranate angegriffen haben soll. Zusätzlich soll er auf zwei Personen mit einem Messer eingestochen haben. Dadurch wurde seine Ex-Frau und ihr Bekannter zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Mordversuch oder Notwehr?
Der Angeklagte soll aus Eifersucht und Rache gehandelt haben. Jetzt droht ihm die Höchststrafe. Dreimal versuchter Mord mit der Handgranate und zwei Mordversuche mit dem Messer.
Doch der 61-Jährige streitet laut einem Bericht der „BZ“ alle Vorwürfe ab. Vor Gericht erklärte er, er habe aus Notwehr gehandelt. Er wollte von seiner Ex-Partnerin 20.000 Euro zurückfordern.
Darauf soll ihr Begleiter etwas „wie einen Feuerwerkskörper“ in seine Richtung geworfen haben: „Der Mann warf mir etwas vor die Füße, ich nahm es nur auf und warf es ihm zurück vor seine Füße.“ Dort sei der angebliche Feuerwerkskörper dann explodiert.
Drei Personen seien durch Granatsplitter verletzt worden. Im Anschluss soll der Angeklagte mit einem Messer auf seine Ex-Frau und ihren Freund eingestochen haben. Der gemeinsame Sohn soll dann den 61-Jährigen gestoppt haben. Die Schwerverletzten konnten durch Notoperationen gerettet werden.