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Berlin: Hetzjagd in Wittenau – Gruppe greift zwei Transmenschen brutal an

In Berlin-Wittenau wurden zwei Transmänner von einer Gruppe verfolgt und attackiert. Der Staatsschutz hat jetzt die Ermittlungen aufgenommen.

Berlin
© IMAGO/Jürgen Ritter

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Berlin gilt als eine der weltoffensten und vielfältigsten Städte der Welt, in der Menschen unterschiedlicher sexueller und geschlechtlicher Identitäten leben und feiern können. Doch auch in der Hauptstadt gibt es immer wieder Fälle von Hassgewalt, Diskriminierung und Vorurteilen gegenüber transgeschlechtlichen Menschen.

Ein weiterer Fall hat sich Donnerstagnacht in Berlin-Wittenau ereignet. Die Polizei wurde verständigt, weil eine Gruppe zwei Transmenschen verfolgt und gewaltsam angegriffen hat. Der Staatsschutz hat jetzt die Ermittlungen übernommen.

Berlin: Gruppe verfolgt Transmenschen

Am Donnerstag gegen 22:10 Uhr kam es zu einem transfeindlichen Vorfall im Berliner Bezirk Reinickendorf Ortsteil Wittenau. Das geht aus einer aktuellen Polizeimeldung hervor. Laut Zeugenaussagen befanden sich zwei Transmänner im Alter von 19 und 21 Jahren in einer U-Bahn der Linie U8.


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Bereits während der Fahrt sollen die beiden von einer siebenköpfigen Gruppe bedrängt und zu ihrer Geschlechtsidentität befragt worden sein. Doch bei verbaler Bedrängung blieb es bei der Auseinandersetzung nicht. Als die Transmänner dann beim U-Bahnhof Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik ausstiegen, soll ihnen die Gruppe gefolgt sein und sie mit Faustschlägen angegriffen haben.

Rettungskräfte brachten Opfer in Klinik

Die Tatverdächtigen seien dann in Richtung Oranienburger Straße geflüchtet. Das alarmierte Berliner Rettungs-Team, bestehend aus Notarzt und Sanitätern, traf kurze Zeit später am Tatort ein. Der 21-Jährige wurde von den Rettungskräften am Ort behandelt, weil er über Schmerzen im Gesicht klagte.

Die Verletzungen im Nasenbereich des 19-Jährigen waren so schwer, dass er zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt führt jetzt die Ermittlungen.


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In Berlin nimmt die Zahl der Straftaten gegenüber Transmenschen seit Jahren kontinuierlich zu. Im Jahr 2010 zählte man noch 110 Fälle von Straftaten gegen Transmenschen. Im Jahr 2023 erfasste die Polizei bereits 426 Fälle.