Am 26. Juli ging der Prozess zwischen Bushido und den Abou-Chaker-Brüdern in eine neue Runde! Während der 100. Prozesstag vor wenigen Wochen relativ unspektakulär ablief, war diesmal die Hoffnung groß, mehr Licht ins Dunkle zu bringen.
Genauer gesagt stand eine Tonaufnahme im Fokus. Die Datei soll heimlich beim vermeintlich entscheidenden Treffen zwischen dem Rapper und Arafat Abou-Chaker aufgenommen worden sein. Doch wie authentisch ist das Dokument? Die Antwort darauf sollte nun ein extra beauftragter Gutachter aus Wien liefern.
Clans in Berlin: Sorgt Gutachter für Klarheit?
Gernot Schmied heißt der Audioforensiker, dessen Aussage vor dem Landgericht Berlin voller Spannung erwartet wurde. Der Österreicher erhielt die rund zweistündige Aufnahme zur Analyse – ohne jegliche Kenntnisse zum Fall und den beteiligten Personen. Eine Sache konnte der Experte allerdings schnell feststellen: Durch die vielen Störgeräusche wie Verkehrslärm und Ortswechsel sei es gar nicht so leicht gewesen, die Datei auszuwerten.
Ohnehin sei diese Arbeit nicht von einer Software zu übernehmen, sondern muss mit bloßem Gehör erfolgen. „Ein Puzzlespiel aus Indizien und Artefakten“, erklärte der Audioforensiker. Nach exakt einer Stunde, 56 Minuten und 13 Sekunden gab es in der Aufnahme dann allerdings doch eine Auffälligkeit: einen deutlichen Anstieg der Amplitude – der Geräuschpegel hatte sich also verändert.
Bushido und sein Anwalt sind skeptisch
Bushido und sein Anwalt sind schon von Anfang an der Meinung, dass die Datei manipuliert wurde. Ob sie möglicherweise aus mehreren kleinen Tonschnipsels entstand? „Die Frage nach Manipulation ist leicht gestellt“, entgegnete der Experte. Er habe bei seiner Untersuchung jedoch keine besonderen Merkmale entdecken können, die darauf hinweisen könnten.
Immer wieder soll es in der Aufnahme auch zu Geräuschen kommen, die sich offenbar laut mehreren Personen wie ein „schnelleres Abspulen“ anhören. Der Audioforensiker konnte sie hingegen nicht exakt deuten. Auf Nachfrage von BERLIN LIVE bei Arafat selbst, verriet das Clan-Mitglied: „Das ist einfach ein Reißverschluss, den man zuzieht.“
Clans in Berlin: Arafat scheint zufrieden zu sein
Das Fazit des Prozesstages: die umstrittene Audiodatei lässt sich noch immer nicht genauer beschreiben. „Ich halte es für großen Unfug, mit irgendwelchen Wahrscheinlichkeits-Aussagen um mich zu werfen“, betonte der Experte. Er könne nicht ausschließen, dass Ausschnitte möglicherweise raus- oder reingeschnitten worden sind – konkrete Feststellungen fand er dafür aber nicht.
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Und mit diesem mageren Gutachten wurde der 101. Prozesstag abgehakt. Ganz zur Freude von Arafat: Beim Verlassen des Saales konnte sich der Berliner die Worte „Super Ergebnis“ wohl nicht mehr verkneifen. Am 18. August folgt dann das nächste Treffen vor dem Richter. Bis dahin genossen die vier Abou-Chaker-Brüder aber erstmal eine Pause im Café gegenüber dem Gerichtsgebäude.