Der US-amerikanische Konzern Tesla baut seit eineinhalb Jahren nun auch Elektroautos in Deutschland. Im November 2019 kündigte Elon Musk an, auch in Europa einen Produktionsstandort eröffnen zu wollen. Die Wahl dafür fiel auf das beschauliche Grünheide in Brandenburg. Seitdem regt sich Widerstand gegen die Fabrik südöstlich von Berlin.
Die größten Sorgen der Anwohner sind das Trinkwasser- und die Umweltgefährdung, die sie in der Tesla-Fabrik sehen. Tatsächlich befindet sich ein Teil der Fabrik in einem Trinkwasserschutzgebiet. Der Wunsch eines Ausbaus des Werkes vergrößert diese Sorgen nur noch. Auch die Meldungen über mehrere Vorfälle auf dem Gelände, bei denen Stoffe ausgelaufen sein sollen, dürfte diese Sorgen noch einmal verstärken.
Tesla: Mehrere Havarien in Grünheide
Seit seiner Eröffnung im März 2022 hat Tesla dem Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) 26 Umwelt-Havarien gemeldet. Dabei sind Stoffe wie Lack, Aluminium und Diesel ausgelaufen. Auch Brände sollen entstanden sein. Wie der „Stern“ berichtet, handelt es sich bei den Vorfällen laut Landesumweltamt um Betriebsstörungen, nicht um Störfälle im Sinn der Störfallverordnung.
Tesla bestätigte, dass es auf dem Gelände der Fabrik bereits während der Bauarbeiten und auch seit der Inbetriebnahme mehrere Vorfälle gegeben hat. Bei keinem der Vorfälle sei es zu Umweltschäden gekommen. Axel Vogel (Grüne), Umweltminister Brandenburgs, räumte auf Anfrage des „Sterns“ ein, dass es zu Problemen auf dem Fabrikgelände gekommen sei, sah aber keine Gefahr. Auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass das Grundwasser unter der Tesla-Fabrik verseucht ist, sagte er: „Kann ich ausschließen. Die Überwachung funktioniert.“
Lack, Aluminium und Diesel ausgetreten
Bei den Havarien kam es zu Austritten von 15.000 Liter Lack, 13 Tonnen Aluminium sowie 50 und 150 Liter Diesel. Laut LfU habe man die Austritte fachgerecht oder ordnungsgemäß beseitigt. Zudem gab es seit Inbetriebnahme des Werkes acht Brände. Löschwasser geriet in den Boden, woraufhin man diesen ausheben musste.
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Bei einem der Brände mit anschließender Bodenaushebung gerieten nur wenige Tage später an derselben Stelle Pappe und Holz in Brand. Wieder versickerte Löschwasser, die Bodenproben seien aber unauffällig gewesen, so der „Stern“.