In Berlin gibt es auf vielen Straßen Begrenzungen von der innerörtlich zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Tempobeschränkungen sollen nicht nur den Verkehr sicherer machen, sondern auch den Verkehrslärm für Anwohner herabsetzen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist aber auch die Luftreinhaltung. In Berlin wurden in der Vergangenheit immer wieder Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub überschritten. Umweltschützer fordern deswegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 an mehreren Orten in Berlin, um die Luftqualität zu verbessern.
Berlin: Gibt es HIER bald Tempo 30?
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) fordert den Senat auf, sich stärker für die Luftreinhaltung in der Hauptstadt einzusetzen. Dazu gehöre auch die Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30.
Auch interessant: Berlin: Abzocke von Autofahrern? So kassiert die Polizei Millionen
In Berlin gibt es auf insgesamt 34 Hauptstraßen Tempo 30. Das wurde vor Jahren eingeführt, um die Luftqualität zu verbessern. Da sich nach Einführung des Tempo-Limits die Luftqualität verbessert hat, möchte Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) Tempo 30 auf den Hauptstraßen größtenteils wieder abschaffen.
DAS fordern die Umweltschützer jetzt
Eine Entscheidung die auf große Kritik von den Umweltschützern stößt. Sie stellen sich in einer Meldung am Montag gegen die Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzungen und fordern stattdessen auf noch mehr Hauptstraßen Tempo 30, um die Berliner Luftqualität zu verbessern.
„Der Senat versucht offenbar, die Augen fest zu verschließen vor den Maßnahmen, die nötig sind, um Gesundheitsgefährdungen für die Berlinerinnen und Berliner und Auswirkungen auf die Umwelt effektiv zu reduzieren“, sagte BUND-Landesgeschäftsführer Tilmann Heuser. „Hier muss umgesteuert werden.“
Mehr News aus Berlin:
Die Umweltschützer argumentieren, dass es absurd wäre erfolgreiche Maßnahmen aufzuheben, angesichts der geplanten Verschärfung der Grenzwerte für die Luftqualität auf EU-Ebene.
Die neuen Grenzwerte, die bis 2030 in Europa eingehalten werden sollen, seien deutlich strenger als bisher. Demnach darf die Belastung mit Stickstoffdioxid im Jahresmittel nur halb so hoch sein wie der aktuelle Grenzwert. Laut BUND würden nur 2 von 16 Messstellen an Berliner Hauptverkehrsstraßen den neuen Wert einhalten. (mit dpa)