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Berlin: Fußgänger berichtet von Horror-Erlebnis – „Haben kein Problem, dich zu töten“

Fußgänger müssen in Berlin wirklich mit allem rechnen. Schlechte Gehwege und Falschparker sind da noch die kleinsten Probleme.

Berlin
© IMAGO/Pond5 Images

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Die Fußgänger haben es in Berlin alles andere als leicht. An jeder Ampel müssen sie Ewigkeiten warten. Nur um dann bei den viel zu kurzen Grünphasen in der Hauptstadt über die Kreuzung zu sprinten.

Auch auf dem Bürgersteig gleicht ein Spaziergang in der Hauptstadt einem Hürdenlauf. An jeder Ecke parkt irgendwer seinen Roller, Scooter oder sein Fahrrad – manchmal steht sogar ein Auto mitten auf dem Gehweg. Ein Berliner Fußgänger hat jetzt seinen Ärger auf Reddit Luft gemacht.

Berliner Fußgänger berichtet von Horror-Erlebnis

„Ich lebe schon seit den 1980er Jahren in Berlin und bin daher an das allgemein unhöfliche Verhalten von Autofahrern gewöhnt“, so der erboste Fußgänger auf Reddit. „Woran ich mich jedoch noch nicht gewöhnt habe, ist, an grünen Fußgängerampeln fast überfahren zu werden – das ist mir heute Morgen gleich zweimal passiert“.

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Beim ersten Mal war der Mann wohl mit seiner Tochter auf dem Weg zur KiTa, als ein weißer Transporter mit hoher Geschwindigkeit angeschossen kam und den Betroffenen samt Tochter beim Abbiegen um „vielleicht 20-30 Zentimeter“ verfehlt hat. „Die Frau auf der anderen Straßenseite sagte nur „Das war knapp“, was in Berlin heißt, „Sie haben Glück, dass Sie noch leben“, so der Reddit User.

Das zweite Mal ereignete sich dann auf dem Weg zur Straßenbahn – beim Überqueren der Invalidenstraße in Mitte. „Ich hatte eine grüne Fußgängerampel, alle Radfahrer und auch die Straßenbahn warten brav“, so der Reddit-User. „Plötzlich kommt ein Wagen mit einem verwirrt aussehenden Boomer-Pärchen mit circa 40 bis 50 km/h vor mir vorbeigeschossen. Es fehlte maximal ein Meter. Der Fahrer war wohl auf die nächste Ampel in Alt Moabit fokussiert und wollte unbedingt die Grünphase dort erwischen“.

„Haben kein Problem, dich zu töten“

Angesichts dieser beiden Erfahrungen ist es wenig verwunderlich, dass der Fußgänger ziemlich sauer ist. „Wie zum Teufel kann das normal sein?“, fragt er. „Wie soll man hier sicher eine Straße überqueren, wenn die Autofahrer kein Problem haben, dich zu töten, nur um nicht anhalten zu müssen?“


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In den Kommentaren gibt es jede Menge Unterstützung für den Tirade des Fußgängers. Viele schildern ähnliche Erlebnisse. „Ja, das ist scheiße. Übersehene Abbiegeampeln, Überfahren von roten Ampeln, Geschwindigkeitsüberschreitungen und allgemeines Arschlochverhalten“, schreibt ein frustrierter User. „Die Polizei hat in den letzten Jahren Verkehrsverstöße nur unzureichend geahndet, und das zeigt sich auch an solchem Blödsinn“.

„Das passiert mir immer wieder – sowohl als Fußgänger wie als Radfahrer“, schreibt jemand anderes. „Sobald Autos mehr tun müssen, als nur geradeaus in eine Richtung zu fahren, werden sie unberechenbar. Eine einfache Ampel, die in 100 Meter Entfernung umspringt, kann Panik auslösen und die Fahrer zu den seltsamsten Dingen verleiten“. – Natürlich benehmen sich in Berlin nicht alle Autofahrer so. Es wäre grundsätzlich gut, wenn in Berlin wieder alle Verkehrsteilnehmer etwas mehr Rücksicht nehmen würden.