Wer schon einmal von einem der oberen Gleise am Berliner Hauptbahnhof abgefahren oder an ihnen angekommen ist, dürfte die Problematik kennen: Wirklich viel Platz gibt es hier nicht. Was bei der S-Bahn mangels Gepäck nicht ganz so ins Gewicht fällt, sieht bei Regional- und Fernzügen schon ganz anders aus. Da kann es auf dem Bahnsteig richtig eng werden.

Doch das ist nicht nur für das persönliche Empfinden der Reisenden ein Problem, auch viele Züge verlieren durch ein derartiges Gedränge auf dem Bahnsteig viel Zeit. Denn das Ein- und Aussteigen dauert deutlich länger. Daher will die Deutsche Bahn Abhilfe schaffen und dem Berliner Hauptbahnhof einen Umbau verpassen. Doch einfach dürfte das nicht werden.

Berlin Hauptbahnhof: Gleise sind zu eng

Wenn Deutschland seine Klimaziele einhalten will, dann muss auch die Mobilitätswende geschafft werden. Das bedeutet: Viel mehr Menschen müssen von Autos oder Flugzeugen auf die Züge der Deutschen Bahn umsteigen. Doch vielerorts ist die Infrastruktur darauf so gar nicht ausgelegt. Auch der Berliner Hauptbahnhof ist Teil des Problems. Das hat man auch bei der Bahn erkannt.

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Man müsse „entweder zusätzliche Ausgänge bauen, damit sich die Bahnsteige schneller leeren, oder dort die Flächen vergrößern“, erklärte Berlins Bahnchef Alexander Kaczmarek dem „Tagesspiegel“. Fahrgastvertreter fordern schon lange eine Anpassung der Bahnsteige. Dort ist insbesondere rund um die Lichtöffnungen herum wenig Platz.

Berlin Hauptbahnhof: Bahn gegen Architekten?

Doch ein Umbau ist nicht so einfach. Bereits in der Vergangenheit gab es Ärger mit dem Architekturbüro GMP, des verstorbenen Hauptbahnhof-Architekten Meinhard von Gerkan. Damals ging es um das Glasdach, das nicht so weit gebaut wurde, wie der Architekt sich das vorgestellt hatte. Der Architekt beklagte, dass sein Urheberrecht verletzt sei. Eine ähnliche Reaktion befürchtet man nun beim dringend benötigten Bahnsteig-Umbau.

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Bahn-Chef Kaczmarek betont dennoch an den Plänen festzuhalten. Der Bahnhof müsse „funktionieren“, erklärte er dem Blatt. „Das ist letztlich eine Verkehrsanlage und kein Kunstwerk. Da müssen wir nach Lösungen suchen.“