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Berlin: Neue Alternative zur U-Bahn? CDU plant Magnetschwebebahn

Die Berliner CDU plant eine Magnetschwebebahn in der Hauptstadt. Dafür muss aber zuerst eine Teststrecke gebaut werden.

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© imago/Gerhard Leber

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Eine Magnetschwebebahn ist eine Alternative zu Zügen und Straßenbahn, die mithilfe von Elektromagneten über den Schienen schwebt. Dadurch gibt es sehr wenig Reibung, was dazu führt, dass die Bahn sehr schnell beschleunigen kann. Die einzige Magnetschwebebahn der Welt fährt heute in China. Die 30 Kilometer lange Strecke verbindet Shanghai mit dem Flughafen.

In Berlin soll es in Zukunft ebenfalls eine Magnetschwebebahn geben, wenn man der CDU Glauben schenken mag. Doch zuerst soll der Betrieb einer solchen Anlage getestet werden. Darauf hat sich die schwarz-rote Koalition verständigt.

Berlin: Das ist über das Vorhaben bekannt

Laut der CDU soll es in Berlin bald eine Magnetschwebebahn geben. Um diese Vision zu realisieren, braucht es aber zuerst eine fünf bis sieben Kilometer lange Teststrecke. Das sagte CDU-Fraktionschef Dirk Stettner nach einem Bericht von „RBB24“. Wo die Strecke verlaufen soll und wann der Starttermin ist, wurde noch nicht bekannt gegeben.

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Die Berliner CDU plant eine Magnetschwebebahn in Berlin. Credit: imago/Gerhard Leber

Laut Stettner biete eine Magnetschwebebahn viele Vorteile gegenüber einer herkömmlichen U-Bahn-Linie der BVG. Sie sei laut ihm schneller realisierbar und um einiges günstiger. Anders als eine U-Bahn braucht die M-Bahn kein Fahrpersonal und kann sowohl Personen als auch Güter transportieren.

Transrapid zweiter Versuch

Die Kosten für die Magnetschwebebahn belaufen sich auf 80 Millionen Euro, die mithilfe des Klima-Sondervermögens finanziert werden sollen.
Die Idee einer Magnetschwebebahn in Deutschland ist nicht neu.


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In Berlin gab es bereits zwischen 1984 und 1991 einen ersten Versuch. Die Teststrecke verlief vom Gleisdreieck in Kreuzberg zum Kemperplatz in Tiergarten. Das Vorhaben wurde aber nach dem Mauerfall wieder eingestellt.



Einen weiteren Versuch startete Edmund Stoiber (CSU) in den frühen 2000er Jahren in München.

Der sogenannte Transrapid hätte die Innenstadt mit dem Münchner Flughafen verbinden sollen: „Wenn Sie vom Hauptbahnhof starten, Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen Franz Josef Strauß. Dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München“, so Stoiber. „Das bedeutet natürlich, dass der Hauptbahnhof im Grunde genommen näher an Bayern, an die bayerischen Städte heranwächst. Weil das ja klar ist. Weil auf dem Hauptbahnhof viele Linien aus Bayern zusammenlaufen.“

Letzten Endes wurde die Magnetschwebebahn in München wegen drastischer Kostensteigerungen nicht gebaut. Vielleicht hat die Berliner CDU ja mehr Glück.