Dass die BVG aktuell in einer Krise steckt, ist kein Geheimnis. Egal ob bei Bus, Bahn oder U-Bahn, überall hagelt es Beschwerden wegen Verspätungen aus Ausfällen im Fahrplan. Damit sich die Berliner einigermaßen wieder auf den Bus zählen können, wurde jetzt die Takte auf dutzenden Linien reduziert. Auch bei der U-Bahn kommt es immer öfter vor, dass nur alle 10 oder 20 Minuten gefahren wird. Vor allem, wenn sich mal wieder Kabeldiebe ihr Unwesen getrieben haben.
Die Bahn hat jetzt angekündigt, dass am dritten Advent ein Urgestein der Berlin U-Bahn Geschichte aushelfen soll. Dabei handelt es sich um einen DDR-Klassiker der Baureihe E3. Hier können sich also nicht nur BVG-Fahrgäste auf einen zusätzlichen Zug in der U-Bahn freuen, sondern auch Kult-Zugfans.
BVG: Die Rückkehr eines DDR-Klassikers
Ist die Ankündigung des U-Bahn-Klassikers ein Verzweiflungsakt, oder vielleicht eine Wiedergutmachung für die Verspätungen und Ausfälle in diesem Jahr? So genau weiß das niemand, aber jede zusätzliche Bahn auf der U-Bahn-Linie U5 hilft.
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Der historische Zug der Baureihe E3 fährt am 3. Adventssonntag, dem 17. Dezember um 09:06 Uhr zum ersten Mal ab Friedrichsfelde los. Die letzte Fahrt beginnt um 14:10 Uhr am Hauptbahnhof.
Die Baureihe E3 ist einzigartig
Zu den Sonderfahrten lädt die AG U-Bahn ein, die die ausgemusterten Klassiker liebevoll und ehrenamtlich pflegt. Die Baureihe E3 ist eine absolute Besonderheit der Berliner Verkehrsgeschichte.
Denn die Wagen, die ab 1963 im U-Bahnnetz im Osten Berlins unterwegs waren, hatten schon ein Vorleben. Im Frühjahr 1962 hatte das Verkehrsministerium der DDR beschlossen, ältere S-Bahnwagen der Baureihe ET168 für den Einsatz im U-Bahnnetz umzubauen.
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Insgesamt 86 Einheiten wurden letztlich für die Berliner U-Bahn umgebaut. Vier Baureihen von S-Bahnen wurden auf diesem Weg über mehr als zwei Jahrzehnte zu „Spenderwagen“ für die U-Bahn. Die Baureihe E3 erwies sich als sehr langlebig, denn sie war bis nach dem Mauerfall (1994) im Einsatz.