Verglichen mit dem Streik der GDL-Lokführer, die im Januar mehrfach die S-Bahn Berlin lahmgelegt haben, war der Ausstand bei der BVG reinster Kindergarten. Sieben Stunden lang hatte die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten bei U-Bahn, Bus und Tram aufgerufen, an einem Warnstreik teilzunehmen.
Verdi streitet bundesweit für bessere Arbeitsbedingungen im Nahverkehr. Auch bei der BVG soll es besser werden. Um sich eine gute Position in den Verhandlungen zu verschaffen, kam es am Freitag (2. Februar) zum Streik. Als der wieder aufgehoben wurde, setzte die BVG über ihre Social Media-Kanäle entsprechende Tweets ab. Doch die Rückmeldungen hatten es in sich.
BVG-Kunden von Streik nicht begeistert
Denn unter den Postings zeigt sich, dass viele Kunden gar nicht begeistert über den Mini-Warnstreik am Freitagmorgen waren. „So, liebe BVG. Leute, ich habe keine Geduld mehr. Zack, zack, zack“, schrieb etwa ein User an den U-Bahn-Account der BVG. Ein anderer schrieb: „BVG, weil wir dich hassen. Ihr seid das Letzte.“ Ein dritter machte das Unternehmen für seine Uber-Rechnung von 30 Euro verantwortlich. Ein anderer schilderte, er habe einen Urlaubstag opfern müssen.
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Auch, dass der Streik von den Klimaschützern von Fridays for Future unterstützt wurde, kam bei einigen Kommentatoren nicht gut an. „Und dann noch mit Fridays for Faule“, kommentierte etwa ein User.
Es gibt auch Verständnis für Streik der BVG
Doch nicht alle gingen so streng mit der BVG ins Gericht, die ohnehin nicht selbst streikt, sondern von den Mitarbeitenden bestreikt wurde, die in der Gewerkschaft Verdi organisiert sind. „Danke, dass Ihr und „unbestreikt“ ins Wochenende bringt“, schrieb etwa eine Userin, die das Positive sehen wollte.
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Einige User unterstützten gar den Ausstand. Eine schrieb: „Ich hoffe ehrlich, der Warnstreik bringt euch weiter.“ Ein anderer schrieb einfach: „Löhne rauf.“ Diese Unterstützung fand sich zuletzt auch immer wieder für die Streikenden Lokführer der GDL. Schließlich gibt es gerade in vielen Branchen den Wunsch nach besserer Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Da fällt es sicherlich leichter, sich in den Streikenden hineinzuversetzen.