Dieses Wochenende steht Berlin ganz im Zeichen der LGBTQIA*-Community. Am Freitagabend zog die Dyke-Demo durch Berlin. Am Samstag (22. Juli) stand dann der Christopher Street Day (CSD) auf dem Programm.
Während viele Berliner bereits seit Monaten auf den Tag hinfiebern, gibt es im Netz auch Stimmen, die von der Veranstaltung genervt sind. Sie finden: Eine Pride-Parade sei im Jahr 2023 nicht mehr nötig. Doch Lou Schaaf, die Siegerin der ersten „Princess Charming“-Staffel, sieht das ganz anders. In einem emotionalen Video wendet sich die Wahl-Berlinerin an ihre Fans.
CSD: Berliner TV-Star dreht emotionales Video
Die 24-Jährige berichtet in dem Instagram-Video, sie habe vor einigen Wochen ein Reel hochgeladen, das vom Algoritmus einer ziemlich homophoben Bubble ausgespielt wurde. Es setzte zahlreiche heftige Kommentare, von denen Lou Schaaf einige vorliest. Viele Kommentare waren beleidigend, andere würdigten Lou zum Sexobjekt herab. Ein Mann schrieb: „Dieser Regenbogen-Abschaum gehört in einen sibirischen Steinbruch.“
Es sind dutzende Kommentare, die Lou Schaaf in diesem Video vorliest. Diese Kommentare seien der Beweis, dass es auch im Jahr 2023 noch eine Pride-Parade brauche, erklärt die 24-Jährige.
Berliner TV-Star: Darum braucht es den CSD
Doch nicht nur das seien eindrückliche Zeichen. Zum Video schreibt sie: „Solange Wörter wie ’schwul‘ und ‚voll behindert‘ alltägliche Beleidigung sind, und Lesben nur dann akzeptiert werden, wenn sie bloß nicht zu maskulin sind. Solange Regenbogenfamilien die Elternschaft aberkannt wird und man als queere Person aufpassen muss, möglichst wenig Aufsehen zu erregen, ist der CSD eine absolut wichtige und nicht wegzudenkende Demo, bei der ‚Party‘ als Mittel zum Zweck verwendet wird, um auf die Bedürfnisse queerer Menschen aufmerksam zu machen.“
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So wundert es nicht, dass die Berliner Dating-Show-Siegerin wenig später die ersten Instagram-Storys vom Berliner CSD folgen ließ. Der verlief bis zum späten Nachmittag übrigens nach Plan. Und sogar mit einer kleinen Überraschung: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kündigte an, sich dafür einzusetzen, den Artikel 3 im Grundgesetz um den Aspekt der sexuellen Identität zu erweitern.