Viele Verfechter von Cannabis haben jahrelang auf sie hingefiebert: die Legalisierung von Marihuana. Doch seit dem 1. April ist es so weit und Kiffen ist in ganz Deutschland erlaubt. Für die Cannabis Social Clubs in Berlin ist das eine aufregende Entwicklung, erklärt Christian Schmidt, Vorstand des Green Social Club, gegenüber BERLIN LIVE.
Doch sie hat auch ihre Tücken.
Berliner Cannabis Club vor vielen Hürden
Im Moment steckt der Berliner Cannabis Club mitten in den Vorbereitungen für die Lizenz-Beantragung. Allerdings ist das schwieriger als gedacht: „Wir stehen auf einem absoluten Neuland. Es gibt nun ein Gesetz, in dem steht, was wie zu überwachen ist, doch die Behörden müssen dieses Gesetz jetzt mit Leben füllen. Es gibt für uns keine Ansprechpartner, keine Richtlinien bei den Ämtern“, so Schmidt.
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Es gäbe im Moment viele offene Fragen, die die einzelnen Länder klären müssen, so der Vorstandsvorsitzende aus Berlin weiter. Klar ist allerdings schon: Die Eröffnung der Clubs zum 1. Juli, von der seit Monaten viele ausgegangen sind, wird so erst mal nicht kommen.
Denn durch eine Änderung des Gesetzes in letzter Minute können die Clubs erst zum 1. Juli ihre Lizenz beantragen. Für die Genehmigung haben die Ämter dann bis zu drei Monate Zeit. Wurde sie erteilt, kann das Growen losgehen. Alles in allem kann also frühestens gegen Herbst oder Winter mit den ersten frei verkäuflichen Blüten gerechnet werden.
Davor sorgen sich die Mitglieder
Dennoch ist das Interesse von allen Seiten sehr groß, so Christian Schmidt. Einige große Medienhäuser, darunter der amerikanische Sender CNN, haben bereits angefragt, die Cannabis-Plantage besuchen zu können, um einen hautnahen Einblick in den Anbau zu bekommen.
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Doch viele Mitglieder hätten davor Angst. Angst dass man auf den Filmaufnahmen oder Fotos sehen könnte, wo sich die Plantage befindet, und dass Einbrüche dann die Folge wären.
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Denn das Cannabis hat einen hohen Wert. Pro Pflanze rechnet man mit einer Ernte von etwa 20 bis 30 Gramm. Ein Gramm soll im Club letztlich für etwa 8 Euro verkauft werden. Nicht auszudenken, wenn jemand eine oder mehrere Pflanzen klauen würde.
Deshalb stimmten alle Mitglieder gegen eine Besichtigung. Die Plantage des Green Social Club bleibt damit erst einmal unter Verschluss – und ein Einblick für die Öffentlichkeit vorerst unmöglich.