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Kreuzberg: Beliebtes Straßenfest steht vor dem Aus – Feiernde weinen bittere Tränen

Der Karneval der Kulturen in Kreuzberg ist eines der beliebtesten Feste Berlins. Doch die Kritik vieler wird immer lauter. War es das jetzt?

Kreuzberg
u00a9 IMAGO/Frank Gaeth

Karneval der Kulturen: Das ist Berlins größtes Straßenfest

Am Wochenende ist es wieder soweit: In Berlin Kreuzberg wird der Karneval der Kulturen gefeiert. Das sind die wichtigsten Eckdaten zum bunten Treiben.

Kreuzberg lädt im Frühling gleich zu zwei großen Festen ein. Da gibt es einmal die traditionellen Feierlichkeiten zum 1. Mai, an dem in Parks wie dem Schlesischen Busch oder dem Görli zahlreiche DJs unter freiem Himmel auflegen. Und dann gibt es noch den Karneval der Kulturen, eines der größten Feste der Stadt.

Allein in diesem Jahr besuchten bis zu 650.000 Menschen die Veranstaltung, in der die unterschiedlichsten Kulturen gefeiert werden. Doch vielleicht könnte der Karnveal 2024 das letzte Mal stattgefunden haben.

Kreuzberg: Viel Streit um den Karneval der Kulturen

Denn zwischen den Veranstaltern und dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg kriselt es mächtig! Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, soll das Fest in diesem Jahr bis kurz vor Beginn auf der Kippe gestanden haben.

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Der Grund: Unstimmigkeiten in Bezug auf Müllentsorgung, Grünflächenschutz und Hygiene. Erst als sich Berlins Kultursenator Joe Chialo einschaltete und auf eine baldige Lösung gedrängt hatte, wurden die letzten Genehmigungen erteilt.

War es das jetzt?

Für Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) ist „der Karneval als Veranstaltung aus dem Bezirk zwar nicht wegzudenken“ doch nicht um jedem Preis. Sie erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“: „Gemeinsam mit den Veranstalter*innen ist es uns ein besonderes Anliegen zu zeigen, dass Großveranstaltungen wie diese ökologischer und quartiersverträglich gestaltet werden können.“

Gerade letzteres spielt auf die Müllberge an, die der Karneval jedes Jahr auf den Straßen Kreuzbergs hinterlässt.

Veranstalter sprechen von zu vielen Auflagen

Zwar zeigen sich die Veranstalterinnen Geraldine Hepp und Aissatou Binger diesbezüglich offen und um eine Lösung bemüht, allerdings fühlen sie sich auch unfair behandelt. Sie fragen sich, warum sie von allen Events in Berlin die meisten Auflagen durch die Behörden bekommen. Gerade der Punkt Nachhaltigkeit sei bei den Diskussionen in den vergangenen Jahren immer mehr in den Mittelpunkt gerückt, erklärt Hepp.

Dies ist wahrscheinlich auch auf die vielen Beschwerden der Anwohner zurückzuführen. Sie bemängelten jüngst vor allem die Toilettensituation. Obwohl in diesem Jahr bereits viele mobile Häuschen aufgestellt wurden, gab es immer noch eine große Zahl von Wildpinklern. Sehr zum Ärger von jedem, der am nächsten Morgen unterwegs ist!


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Gleichzeitig wünschen sie die Anwohner aber auch mehr „Auflagen für die Sicherheit und zum Schutz der Grünanlagen“, so der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Bezirkssprecherin Sarah Lühmann.

Ob die Kritik der Kreuzberger Nachbarn nun nachgegeben wird, ist noch unklar. Möglich wären also noch schärfere Auflagen oder ein endgültiges Ende des Karnevals. Es wäre nicht das erste Fest, das beerdigt wird. So musste auch das Myfest, das früher am 1. Mai stattfand, 2024 ausfallen.