Der Start in die zweite Januarwoche war ein ereignisreicher Tag, auch wegen einiger Demos in Berlin und ganz Deutschland. Die Schule hat wieder begonnen und auf den Straßen und im öffentlichen Nahverkehr Berlins herrschte Ausnahmezustand. Denn der S-Bahn Tunnel Nord-Süd ist gesperrt. Gleichzeitig blockierten einige Traktoren die Auffahrten zu den Autobahnen rund um die Stadt.
Es ist der Starttag der Bauern-Demos in Berlin. Am Montag (8. Januar) versammelten sich hunderte von ihnen vor dem Brandenburger Tor. Ein paar Bauern ergreifen das Wort und sprechen zur versammelten Menge. Sie sind gekommen, um gegen die Sparmaßnahmen der Ampel-Regierung im Agrarsektor zu protestieren. BERLIN LIVE war vor Ort dabei!
Demos in Berlin: Bauern zu keinem Kompromiss bereit
Den Auftakt macht der Anmelder dieser Demo, der Bauer Frerk Arfsten aus Sachsen-Anhalt. Zuerst bedankt er sich bei den über Tausend Menschen, die sich diesem Protest angeschlossen haben und teils aus weiten Teilen Deutschlands dafür nach Berlin gekommen sind. „Ich hatte eine kleine Schnapsidee, vor ein paar Tagen, hier eine Demo anzumelden, wo ich 300 Leute angemeldet habe“, sagt er. Daraufhin geht ein Lachen durch die Menge.
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Dann spricht der Sprecher der Freien Bauern und selbst Bauer aus Brandenburg, Reinhard Jung. Er stellt klar: „Mit dem Kompromiss geben wir uns nicht zufrieden und wir werden dafür weiterkämpfen, dass das alles komplett vom Tisch kommt.“ Die Bundesregierung hat nach ersten Protesten vor Weihnachten die geplanten Kürzungen im Agrarbereich teilweise zurückgenommen.
Kein Verständnis der Bauern
Er herrscht Unverständnis dafür, wie diejenigen, die das Land mit Essen versorgen, nicht mehr von der Regierung gefördert und im Allgemeinen wertgeschätzt werden, so der Tenor. Es bräuchte viele kleine selbständige Bauern und nicht nur Großkonzerne. Die Forderung: Kleine Betriebe schützen und den Bauern ihre Arbeit erleichtern. Sonst sehe man eine schlechte bis keine Zukunft für diesen Beruf.
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Ein Jungbauer aus Brandenburg erzählt von seinem kleinen Sohn. „Meine Sorge ist, dass ich nicht weiß, ob ich meinem kleinen Sohn, der so gerne Traktor fährt, sagen kann: Du kannst auch mal machen, was ich mache.“ Auf einigen Traktoren in Deutschland waren ähnliche Botschaften der Bauern zu lesen, wie: „Ihr nehmt unseren Kindern die Zukunft weg.“