Die Mobilitätswende ist ein Konzept, das eine nachhaltige, sichere und komfortable Fortbewegung für alle ermöglichen soll. In Berlin will man den Verkehr so umstellen, dass in Zukunft weder die Umwelt belastet noch die Gesundheit gefährdet oder die Lebensqualität vermindert wird.
Auch Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) sagt, dass sie von der Mobilitätswende überzeugt ist. Doch mit einem Planungsstopp bei Fahrradwegen hat sie in der Vergangenheit bei Umweltschützern und Radfahrern für Empörung gesorgt. Autobesitzer werden jetzt ähnlich reagieren, denn die sollen bald höhere Parkgebühren zahlen.
Berlin: Autofahren soll unattraktiver werden
Verkehrssenatorin Manja Schreiner war vergangenes Jahr noch der Meinung, dass sie niemandem zum Radfahren „umerziehen“ möchte. Jeder soll frei über das Verkehrsangebot entscheiden können. In einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“ schlägt sie jetzt ganz andere Töne an.
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Um den Co2-Ausstoß zu vermindern, will Schreiner den Modal Split (Verteilung des Transportaufkommens) ändern: „Mit einem attraktiven ÖPNV bringt man viele Menschen dazu, vom Auto auf den Nahverkehr umzusteigen.“ Dazu müsse er aber günstig, sauber und sicher sein. Durch das geplante Berlin-Abo für 29 Euro könnte eines der Versprechen schon bald erfüllt werden.
Anwohnerparken soll teurer werden
Doch Schreiner will nicht nur den ÖPNV attraktiver für Autofahrer machen. Durch höhere Parkgebühren soll der Autobesitz in Zukunft unattraktiver werden. „Wir werden die Parkgebühren anheben. Ich bin gerade mit der Fachabteilung dabei, die Höhe abzustimmen“, erklärt Schreiner im Interview.
„Im Moment ist es so, dass noch nicht mal der Verwaltungsaufwand von den Gebühren gedeckt wird. Die Kostendeckung ist für mich die untere Grenze. Bei der oberen Grenze geht es darum, was den Menschen in Berlin sozial zugemutet werden kann.“
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Für die Parkgebühren will sich Schreiner an anderen Städten orientieren. Danach könne mit dem Koalitionspartner über die Höhe der Gebühren diskutiert werden.