Berlin ist die Stadt der unendlichen Möglichkeiten. Nicht nur in puncto Kultur- und Clubleben hat die Metropole einiges zu bieten, auch im Bereich der Gastwirtschaft sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Doch wo viel Auswahl ist, ist die Konkurrenz groß. Mehr und mehr Lokale fallen dem Druck zum Opfer.
BERLIN LIVE berichtet zuletzt immer wieder von Restaurant- und Kneipenschließungen. Jetzt trifft es gleich drei Kult-Lokale in Tegel. Trotz individueller Speisekarte, die Gründe für die Schließungen sind die gleichen.
Restaurants in Berlin: Diese Gastro-Institutionen machen dicht
Im Berliner Ortsteil Alt-Tegel (Bezirk Reinickendorf) zeigt sich das Gastro-Sterben gerade so deutlich wie kaum irgendwo in Berlin. Bereits Ende März machte das Kult-Wirtshaus Hax’nhaus nach 27 Jahren dicht. Nun trifft es gleich zwei weitere Tegeler Institutionen.
Das Fischlokal Fisherman’s und das indische Restaurant Aarju in Alt-Tegel haben im März geschlossen. Die Gründe sind die gleichen wie schon bei anderen Betrieben. Zu hohe Kosten für Energie und Lieferanten, Personalmangel und die Erhöhung der Mehrwertsteuer zurück auf 19 Prozent.
+++ Berlin: Kult-Burger erobert neue Stadt – hier kannst du bald bei Goldies essen +++
Während Farid Jaddou, Inhaber des Aarju, Probleme habe gutes Personal zu finden, beklagt Sören Engelmann, Betreiber des Fishermann’s vor allem die großen bürokratischen Hürden. Und damit nicht genug. Auch die schlechte Anbindung nach Alt-Tegel macht der Gastronomie zu schaffen. Die Bauarbeiten an der U6 lassen die Gäste wegbleiben.
Kult-Gastro schließt: Ein herber Schlag für den Kiez
Doch nicht nur für die Gastronomen ist das Aus ihrer Betriebe ein herber Schlag. Auch der Kiez muss dadurch entscheidend an Vielfalt und Attraktivität einbüßen. Statt vielseitiger und guter Gastro nehmen Imbisse und billige Italiener den Ortsteil ein, wie Engelmann gegenüber der „BZ“ berichtet.
Die Schließungen der drei Kult-Lokale lässt ein großes Loch in der Tegeler Gastronomie zurück. „Diese Restaurants gibt es teilweise Jahrzehnte hier in Tegel, die Betreiber sind mittlerweile bekannte Persönlichkeiten in unserem Bezirk“, so Felix Schönebeck, Bezirksverordneter in der BVV (Bezirksverordnetenversammlung) Reinickendorf aus dem Ortsteil Tegel.
Auch interessant:
Wie es nun in Alt-Tegel weitergeht, ist ungewiss. Sören Engelmann zeigt sich wenig zuversichtlich. „Ich glaube nicht, dass sich die Situation in naher Zukunft ändert oder verbessert“, sagt er.