Berlin, die Stadt der Vielfalt und des kulturellen Reichtums, beherbergt jedes Jahr den Karneval der Kulturen, ein farbenfrohes Fest, das die unterschiedlichen Facetten der Gesellschaft zelebriert. Der Karneval, der als Reaktion auf rassistische Übergriffe in den 90er Jahren ins Leben gerufen wurde, ist eine der größten kulturellen Events im öffentlichen Raum Berlins.
Politische Botschaften beim traditionellen Karnevals-Umzug am Pfingstsonntag sind gang und gäbe. Durch die klaren Bekenntnisse unterstreichen die Teilnehmer das Bekenntnis zu einer fairen, freien und pluralistischen Gesellschaft. So auch an diesem Sonntag. Eine Botschaft sorgte bei den Zuschauern für Aufsehen.
Karneval der Kulturen in Berlin: Politische Botschaft beim Umzug
Ein wichtiges Thema auf dem diesjährigen Umzug beim Karneval der Kulturen in Berlin war die Bebauung des Tempelhofer Feldes. Einst ein Flughafen, heute ein riesiges Feld, das von den Berlinern für Freizeit und Erholung genutzt wird. Zuletzt sprach sich der Senat für eine Randbebauung aus, was bei den Gegnern heftige Proteste ausgelöst hatte. So auch am Karneval der Kulturen.
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„Hände weg vom Feld“ heißt auf einem riesigen Banner, der von den Umzugs-Teilnehmern am Sonntag hochgehalten wurde. Die SPD und CDU waren darauf als Bagger dargestellt. Doch damit nicht genug.
Zwei Karnevalisten tragen riesige Masken, die Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Ex-Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) karikaturistisch als Witzfiguren darstellen.
Angriff sorgte bundesweit für Aufsehen
Die SPD-Politikerin wurde erst vergangene Woche Opfer eines gewalttätigen Angriffs. Giffey hat daraufhin die Debattenkultur in Deutschland kritisiert, die sie für den Angriff verantwortlich macht. „Es ist eine Art Freiwild-Kultur. Nach dem Motto: Politiker sind keine normalen Menschen, mit denen kannst Du es ja machen“, sagte Giffey.