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Berlin: Unternehmer schlagen Alarm – ist der Ku’damm am Ende?

Der Kudamm ist eine angesehene und beliebte Einkaufsstraße in Berlin. Derzeit sorgt aber ein Umstand dafür, dass vor allem Unternehmer es schwer haben.

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© imago/Ralph Peters

Zalando: Aufstieg eines Berliner Start-ups

Die Geschichte von Zalando ist eine echte Berliner Erfolgs-Story. 2008 wurde die heute in ganz Europa bekannte Firma in der Hauptstadt gegründet. Der Gründungsmythos der Firma lautet so: David Schneider und Robert Genz haben einen Schuhversand in einer Wohnung in der Berliner Torstraße aufgebaut. Sie waren Gründer, Logistik und Kundenservice in einem.

Wenn es darum geht, in Berlin zu shoppen, liegen zwei Orte am ehesten auf der Hand: das KaDeWe und die bekannte Einkaufsstraße Ku’damm im Westen von Berlin. Doch letzteres kämpft aktuell mit besonderen Umständen, weshalb sogar Unternehmer Alarm schlagen. Ist der Ku’damm am Ende?

Shoppingbegeisterte schlendern gerne ausgelassen am Kurfürstendamm im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und genießen die große Auswahl an unterschiedlichen Artikeln. Dabei sind sie oft bereit, viel Geld auszugeben. Für Unternehmer ist dieser Umstand existenziell. Aber auch die Atmosphäre rund um das Geschäft des Unternehmers hat Einfluss auf das Kaufverhalten der Kunden und somit auch auf die Umsätze der Unternehmer.

Berlin: Bauarbeiten verärgern Unternehmer

Einige Unternehmer sind derzeit von Bauarbeiten im Bereich des Ku’damms verärgert. Bereits seit Mitte 2022 befindet sich eine Baustelle an der Kreuzung Knesebeckstraße/Ku’damm, wegen Arbeiten an der Gasleitung. Ein Vorankommen der Bauarbeiten ist nicht zu erkennen, berichtet die „BZ“.

Beispiel gefällig? Pflastersteine auf einem Gullydeckel sorgen dafür, dass bei Regen ein Zebrastreifen zu einer Pfütze wird. Einfahren in die Knesebeckstraße Richtung Savignyplatz nicht möglich, genauso wie in die andere Richtung. Auch einige Parkplätze fallen durch die Bauarbeiten weg.

Aber nicht nur an dieser Stelle sorgen Bauarbeiten für Einschränkungen. Am Ku’damm 207/208 soll ein riesiges Gebäude entstehen, mit unter anderen Geschäften, Wohnungen und Büros. Doch die Bauarbeiten auf den 2o.000 Quadratmetern sind ebenfalls zum Erliegen gekommen. Gestiegene Baukosten sorgen dafür, dass der Investor die Finanzierung neu durchkalkulieren muss.

30 Prozent Umsatzeinbruch

Die Baustellen ohne sichtliche Fortschritte sorgen bei Gewerbetreibenden für Unmut. Gegenüber der „BZ“ erklärt Manuel Bardan, Inhaber des Restaurants Capone, des Café Callas und des El Dorado die Folgen, die er durch die Bauarbeiten am Kudamm 207/208 beobachtet: „(…)Wir haben den Dreck. Wenn es regnet, läuft das Wasser von der Baustelle in unsere Keller. Vor der Tür ist die Knesebeckbaustelle. Ebenfalls Stillstand. Lieferanten können nichts ohne riesige Umwege anliefern. Taxifahrer können vor den beiden Hotels nicht halten, weil die Straße einspurig ist. Rettungswagen kommen nicht durch. Und wenn ich beim Bezirksamt anrufe, erhalte ich keine Auskünfte.“

Barden spricht gegenüber „BZ“ von 30 Prozent Umsatzeinbruch. Auch Dr. Rainer Ruppert (61), Geschäftsführer der Strahler Goldschmiede bezieht gegenüber „BZ“ Stellung: „Diese Baustellen sind ein Umsatzkiller. Es gibt weniger Publikumsverkehr. Früher hat der Ku’damm geglänzt, heute ist er grottig.“ Diese Umstände können viele Geschäfte nicht tragen und müssen schließen. Mehrere Geschäfte stehen am Kudamm bereits leer. Die Baustellen belasten die verbleibenden Gewerbetreibenden, welche sich noch immer von der Corona Pandemie erholen.


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Wann die Bauarbeiten weitergehen und somit hoffentlich dann auch irgendwann abgeschlossen werden, ist unklar. Bitter für alle Gewerbetreibenden, die die Folgen täglich ausbaden müssen und im Ungewissen gelassen werden.