Über kaum eine Straße in Berlin wurde in den vergangenen Jahren so viel gestritten wie über die Friedrichstraße. Zweimal wurde sie für den Autoverkehr gesperrt, zweimal wurde sie wieder geöffnet. Einmal war eine Klage erfolgreich, beim zweiten setzte die neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) die autofreundliche Ideologie aus dem Wahlkampf ihrer Partei um.
Die Senatorin erklärte aber, dass es sich bei der Wiederöffnung der Friedrichstraße für den Autoverkehr nicht um eine dauerhafte Entscheidung handeln müsse. Ab Herbst solle es ein sogenanntes „Masterplanverfahren“ für den Verkehr in und um die Friedrichstraße geben. Was dabei rauskommen wird, ist unklar. Die Künstliche Intelligenz Midjourney, die Bilder und Kunst erstellt, hätte aber schonmal ein paar Ideen.
Friedrichstraße: Zwei Versuche, wenig Zeit
So richtig hatte sich die Friedrichstraße ohne Autos nie entfalten können. Die erste Sperrung fiel zu großen Teilen in die Corona-Pandemie. Der zweite Versuch wurde hingegen besonders unter der Woche recht gut angenommen. Die Sitzgelegenheiten waren regelmäßig voll belegt, ein Klavierspieler kam einmal am Tag vorbei. Zwei Tage, bevor die erneute Rolle rückwärts verkündet wurde, wurden die Sitzmöbel mit Pflanzen aufgehübscht.
Nun ist die Straße wieder eine Beton- und Asphaltwüste. Doch das muss nicht so bleiben. Weder der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, noch Verkehrssenatorin Manja Schreiner haben dem Autoverkehr in der Friedrichstraße eine dauerhafte Garantie gegeben.
Einig sind sie sich aber, es soll nicht so aussehen, wie unter der Grünen Verkehrssenatorin Bettina Jarasch. Einfach Holzbänke aufzustellen, sei kein Konzept, hatte Wegner einmal in einem Interview gesagt.
KI macht Vorschläge für die Friedrichstraße
Eigene öffentliche Vorschläge gibt es noch nicht. Diese dürften im Zuge des sogenannten „Masterplanverfahrens“ veröffentlicht werden. BERLIN LIVE hat bei der Ideensuche für die autofreie Friedrichstraße einmal die Künstliche Intelligenz Midjourney bemüht. Und die hat drei Varianten ausgespuckt.
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Die Vorschläge gehen dabei alle in eine ähnliche Richtung. Sie wirken wie eine ausgeruhte, zumindest teilweise begrünte Fußgängerzone, wie man sie aus vielen Städten Europas kennt. Und wie eine, die auch den örtlichen Händlern gefallen dürfte. Denn: Es ist durchaus ordentlich was los.