Sie ist Berlins umstrittenste Fußgängerzone: die Friedrichstraße. Im Herzen der Hauptstadt gelegen war sie früher eine beliebte Einkaufsmeile. Nun ist sie vor allem ein Zankapfel zwischen denen, die die Mobilitätswende vorantreiben wollen, und jenen, die den Autos weiterhin Vorrang in der Stadt geben wollen.
Die ehemalige grüne Verkehrssenatorin Bettina Jarasch hatte zweimal den Versucht gewagt, die Friedrichstraße für den Autoverkehr zu sperren. Ihre Nachfolgerin Manja Schreiner (CDU) macht nun die Rolle rückwärts. Ab dem 1. Juli fahren wieder Autos durch die Friedrichstraße. Zurückgebaut wird die Fußgängerzone schon jetzt.
Friedrichstraße: Sitzgelegenheiten kommen wieder weg
In den vergangenen Wochen konnte man es gut sehen: Die autofreie Friedrichstraße wurde vor allem unter der Woche gut angenommen. Zahlreiche Menschen tummelten sich auf den bereitgestellten Sitzgelegenheiten oder an den Tischen der Cafés, die ihren Außenbereich auf die beruhigte Straße ausweiteten.
Noch Ende Mai wurden die Sitzgelegenheiten mit Sträuchern bepflanzt. Doch nur wenige Tage später kündigte die Verkehrssenatorin an, bald wieder Autos, statt Fußgängern in der Friedrichstraße Vorrang zu gewähren. Bereits eine Woche vor dem Stichtag am 1. Juli rückten bereits die ersten Maschinen an, die die ersten „Stadtmöbel“, wie die Bänke im Behörden-Sprech heißen, entfernten.
Friedrichstraße: Das geschieht mit den Stadtmöbeln
BERLIN LIVE fragte nach, was mit ihnen geschehen soll. Die Antwort der Verkehrsverwaltung: Sie werden an anderen Orten eingesetzt. Einige bekommen in der Weddinger Grünanlage am Pekinger Platz eine neue Heimat, während andere in der Eulerstraße oder der Genter Straße stehen sollen. Der Rest wird zwischengelagert.
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Dass die Straßenmöbel irgendwann wieder in der Berliner Friedrichstraße stehen, ist übrigens nicht ausgeschlossen. Denn die CDU-Senatorin stellte für den Herbst ein neues Verfahren in Aussicht. Dann soll erneut über die Zukunft der Friedrichstraße entschieden werden.