Der 1. Mai in Berlin ist vorüber und damit auch die vielen Demonstrationen und Kundgebungen. Im Vorfeld schien die Stimmung aufgeheizt: Mehrere politische Krisen türmten sich auf die traditionellen Rufe nach sozialer Gerechtigkeit. Doch die große Eskalation blieb aus.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Einige Veranstaltungen beendeten die Einsatzkräfte vorzeitig. An einigen Stellen wurden Ausschreitungen und Angriffe auf Beamte gemeldet. Den befürchteten großen Knall gab es allerdings nicht – jetzt zieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein Fazit.
So lief der 1. Mai in Berlin ab
Gewerkschaftssprecher Benjamin Jendro zieht am Morgen des Folgetags eine Bilanz des 1. Mai in Berlin: Fünf verletzte Polizisten und rund 30 Festnahmen habe es gegeben. Mit der Zusammenarbeit der aus verschiedenen Bundesländern zusammengestellten Einheiten zeigte er sich zufrieden. Man habe den Einsatz „nahezu geräuschlos über die Bühne gebracht“ und „durch aufmerksame Arbeit Gewaltpotenzial im Keim erstickt“.
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GdP-Landeschef Stephan Weh richtete in einem Statement ein Wort an die verletzten Polizisten: „Ich wünsche unseren verletzten Kolleginnen und Kollegen alles Gute und hoffe, dass der diesjährige Tag der Arbeit keine bleibenden Spuren hinterlässt.“ Einer der Beamten sei durch einen Biss verletzt worden.
Gewerkschaft ist zufrieden mit dem Verlauf
Am Rande der 18-Uhr-Demo seien polizeifeindliche und antisemitische Parolen skandiert worden. Außerdem seien die Einsatzkräfte mit Pyrotechnik und körperlicher Gewalt angegriffen worden. Ein Dienstfahrzeug sei beschädigt worden. „Das war ein Lehrstück hochprofessioneller Einsatzbewältigung, denn es gab durchaus zahlreiche Gewaltsuchende in Neukölln, die zu Straftaten bereit waren“, zog Weh dennoch ein positives Fazit.
Obwohl man mit dem eigenen Auftreten und den Einsätzen der Polizei zufrieden sei, lehne man eine Formulierung ab: Angesichts der tätlichen Angriffe und verletzten Kollegen wolle man bei der Gewerkschaft nicht von einem „friedlichen 1. Mai“ sprechen.