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Berlin: Ermittlungen gegen Humboldt-Dozenten eingestellt

Im Juli gab es Vorwürfe von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch gegen einen Dozenten der Humboldt Uni. Nun wurden die Ermittlungen eingestellt.

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u00a9 IMAGO/Ju00fcrgen Ritter

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Mitte Juli gab es heftige Vorwürfe gegen einen Dozenten der Humboldt Uni in Berlin. Auf der linken Plattform „Indymedia“ veröffentlichten Unbekannte einen Brief, in dem sie von sexualisierter Gewalt sprachen. Zudem habe er „seine Machtposition als Dozent und Vorgesetzter seit mehr als 20 Jahren“ missbraucht.

In Vorlesungen habe der Dozent sich außerdem „transfeindlich und rassistisch“ geäußert. Schon 2007 wurde der Mann von der Humboldt-Universität wegen seines Verhaltens abgemahnt. Doch das war offenbar kein Grund für ihn, etwas zu ändern. Aufgrund der Vorwürfe diesen Sommer ermittelte seit Anfang August die Polizei gegen ihn. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt aber die Ermittlungen gegen den Dozenten eingestellt.

Berlin: Dozent wurde zunächst freigestellt

Die Ereignisse rund um den inzwischen ehemaligen Dozenten brachten auch der Humboldt-Universität scharfe Kritik ein. Denn trotz der Vorwürfe durfte er zunächst weiterhin lehren. Dafür wurde eine neue Regelung eingeführt: Er darf nur noch online und im Beisein der Frauenbeauftragten mit Studierenden sprechen. Eingehalten wurden diese Vorgaben wohl nicht immer.

Die Humboldt-Universität erklärte Ende Juli: „Die jetzt vorgebrachten Vorwürfe prüfen wir weiterhin intensiv und werden alle rechtlich möglichen Schritte einleiten, um erneute Übergriffe zu verhindern.“ Am 3. August dann der von vielen lange geforderte Schritt. In einer Mitteilung wird verkündet, dass der beschuldigte Dozent freigestellt wird und im Wintersemester 2023/24 nicht unterrichtet.

Keine Anzeigen gegen Dozenten eingegangen

Letzte Woche wurde dann die außerordentliche Kündigung des Dozenten öffentlich. Zuvor waren alle arbeits- und personalrechtlichen Möglichkeiten geprüft worden. In einer Mitteilung heißt es: „Die Universitätsleitung ist davon überzeugt, dass die weitere Beschäftigung des Mitarbeiters den Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden der Humboldt-Universität nicht mehr zuzumuten ist.“


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Darüber hinaus hatte die Polizei Anfang August von Amts wegen Ermittlungen gegen den Dozenten aufgenommen. Doch Anzeigen waren offenbar bis Anfang dieser Woche keine eingegangen. Wie am Mittwoch (6. September) bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft Berlin ihre Ermittlungen wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung und Beleidigung gegen den Mann am 24. August eingestellt. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa erklärte eine Sprecherin, dass die Prüfung des Sachverhalts keinen Anfangsverdacht ergab.


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Und der ehemalige Dozent selbst? Bisher äußerte er sich selbst nicht zu den Vorwürfen. Doch gegen seine außerordentliche Entlassung hat der Mann geklagt.