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Letzte Generation: DARUM feiert eine Historikerin den Farb-Anschlag aufs Brandenburger Tor

Vor gut einer Woche besprühte die Letzte Generation das Brandenburger Tor mit orangener Farbe. Eine Historikerin heißt das gut.

Letzte Generation
© Imago/Jürgen Heinrich, Imago/Jürgen Held

Das ist die „Letzte Generation“

Inzwischen ist es mehr als eine Woche her, dass die Klimaaktivisten der Letzten Generation ihre neue Protestwelle in Berlin mit einem Farb-Anschlag aufs Brandenburger Tor begannen. Noch immer sind Reste der Farbe am Sandstein zu sehen und das dürfte sich sobald auch nicht ändern.

Die Reaktionen auf die Aktion der Letzten Generation fielen gemischt aus. Sie reichten von absoluter Empörung bis hin zu ironischen Kommentaren. Moderatorin Salwa Houmsi und Comedy-Autor Sebastian Hotz (El Hotzo) witzelten etwa in ihrem Podcast, dass Flieder die bessere Farbe gewesen wäre. Wieder andere äußerten sogar Zustimmung für die Aktion – und ernteten einen Shitstorm.

Letzte Generation: Historikerin findet Farb-Anschlag „würidg“

Die bekannteste von ihnen ist wohl die deutsche Historikerin Hedwig Richter. Die 49-Jährige ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Auf X (ehemals Twitter) drückte sie in mehreren Tweets ihre Zustimmung für die Aktion der Letzten Generation aus.

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Zunächst schrieb die Historikerin: „Ein würdiger Gebrauch unseres Nationaldenkmals. Mir fällt momentan kein besserer ein.“ Auf mehrere Nachfragen ging sie noch einmal genauer darauf ein: „Es ist gut, dass das Nationaldenkmal an die Zerstörungen erinnert, die wir aktuell anrichten, die vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig benannt wurden und gegen die wir viel zu wenig unternehmen.“

Historikerin verweist auf Zerstörung durch Klimakrise

Richter erklärte, dass die Empörung über die Beschmutzung des Brandenburger Tores in keinem Verhältnis zu der Zerstörung stehe, „die wir alle anrichten und die, wenn wir nichts dagegen machen, auch der Demokratie den Boden entziehen wird“. Zudem erklärte sie, gebe es viele Argumente, warum ziviler Ungehorsam zur Demokratie gehöre.


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Der Tweet der Historikerin erreichte bis zum Dienstag (26. September) 1,4 Millionen Profile. Dabei war die Zustimmung mit 730 Retweets und 3500 Likes durchaus nicht klein. Unter den 2.050 Kommentaren fand sich neben Zustimmung aber auch eine Menge Ablehnung. Viele zweifelten beispielsweise die Fachkompetenz der Historikerin an und bezeichneten sie als „linksradikal“.