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Neukölln: Hausdurchsuchung – weiterer Polizist unter Raub-Verdacht

Zwei Polizisten sollen eine Kontrolle vorgetäuscht haben, um einen Mann auszurauben. Jetzt gab es eine weitere Hausdurchsuchung in Neukölln.

Neukölln
u00a9 IMAGO/Olaf Wagner

Sicherheit für Berlin: Polizei, Feuerwehr und Co.

Sie sollen in Berlin für Sicherheit sorgen: Polizei, Feuerwehr und Co. Bei der Berliner Polizei sind derzeit über 27.000 Bedienstete beschäftigt. Jeden Tag gehen über den Notruf 110 in der Einsatzleitzentrale 3.700 Anrufe ein. Das sind 1,34 Millionen Anrufe im Jahr.

Erst vor wenigen Wochen wurde gegen einen Berliner Polizeihauptkommissar Haftbefehl erlassen, weil er beschuldigt wird, eine falsche Polizeikontrolle vorgetäuscht zu haben, um einen Autofahrer auszurauben. Bei dem Raub soll der Tatverdächtige 57.000 Euro und Mobiltelefone gestohlen haben. Ein Mitarbeiter der Polizei soll ihn dabei unterstützt haben.

Bei dem zweiten Verdächtigen soll es sich um einen 48-jährigen Polizeibeamten handeln, bei dem am Freitag eine Hausdurchsuchung in Neukölln angeordnet wurde. Er steht jetzt ebenfalls unter Raub-Verdacht.

Neukölln: Weitere Hausdurchsuchung

Die Berliner Polizei gibt bekannt, dass am Freitagmorgen (1. September) gegen 6 Uhr Dienstkräfte des Landeskriminalamts eine Hausdurchsuchung bei einem Tatverdächtigen in Neukölln durchgeführt haben. Der Mann soll am 19. Juli gemeinsam mit einem weiteren Polizeibeamten einen Raub auf der Stadtautobahn begangen haben. Dabei soll auch dieser Mann durch das Tragen seiner dienstlichen Ausrüstung absichtlich den Eindruck erweckt haben, es handele sich um eine offizielle polizeiliche Maßnahme.

Polizeivollzugskräfte, darunter Kräfte des Spezialeinsatzkommandos, durchsuchten seine Wohn- und Diensträume. Dabei konnten ein Mobiltelefon sowie diverse schriftliche Unterlagen sichergestellt werden.

Fall hat bundesweit für Empörung gesorgt

Der Tatverdächtige wurde in seiner Wohnung in Neukölln angetroffen und wegen einer richterlich angeordneten DNA-Probenentnahme in Polizeigewahrsam genommen. Dabei hat man seinen personenbezogenen und biometrischen Daten erfasst. Danach wurde der Tatverdächtige wieder entlassen.


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Der Fall hat bundesweit für Empörung gesorgt. Der Berliner Innensenator Andreas Geisel nannte den Vorfall abscheulich und unfassbar. Er forderte eine lückenlose Aufklärung und eine harte Bestrafung der Täter. Barbara Slowik, die Berliner Polizeipräsidentin, empfand die Straftat als einen schweren Vertrauensbruch und einen Schlag ins Gesicht für alle ehrlichen Polizisten. Sie betonte, dass es sich um Einzelfälle handele.