Das Streitthema Flughafen Berlin Brandenburg ist zurück! Immer wieder verschobene Eröffnungstermine, fehlende Steckdosen und nicht ausreichender Brandschutz sind nur drei der zahlreichen Themen, über die in den letzten Monaten und Jahren über die Grenzen Berlin und Brandenburgs hinaus gesprochen wurde.

Was die Zuständigen des BER dieses Mal beschäftigt, hat jedoch weniger mit der Ausstattung des Flughafens zu tun, als mit der Organisation seiner Flugpläne. Denn eine Gruppe Menschen sieht diesbezüglich „jegliche Toleranzgrenze überschritten“, so der RBB.

Flughafen BER: Zunehmend verstärkter Verkehr in den Abendstunden

Worum es dieses Mal geht: die aktuellen Flugpläne des BER. Anwohner der umliegenden Gemeinden rund um den Flughafen leiden unter den vermehrt landenden Flügen zu später Stunde.

„Es nimmt Überhand, insbesondere durch die Ferienzeit, die wir jetzt haben. […] es ist ein Riesenproblem“, sagt Carl Ahlgrimm, Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm. Denn obwohl in Deutschland bundesweit eine Nachtruhe ab 22 Uhr gilt, landen nach Beginn der Nachtruhe weiterhin zahlreiche Flugzeuge aus aller Welt am Hauptstadtflughafen.

Gesonderte Flugregelung für den BER

Tatsächlich gibt es für den Flughafen eine gesonderte Regelung in Sachen Nachtruhe. Die sogenannte Nachtflugregelung am Flughafen Berlin Brandenburg (Stand Oktober 2011) besagt, dass „für die Zeit zwischen 5 und 6 Uhr sowie zwischen 23 und 24 Uhr […] nur eine begrenzte Anzahl von Flugbewegungen zulässig [ist].“

Allein am Donnerstag, dem 06.07.2023 sind 23 Flugzeuglandungen nach 22 Uhr geplant. Der letzte Flug landet laut Plan um 23.25 Uhr. Am Abend darauf, dem 07.07.2023 sind es sogar 28 geplante Ankünfte nach 22 Uhr. Der letzte Flug soll an diesem Abend um 23 Uhr landen.

Die Schutzgemeinde der Anliegerkommunen hat eine Klage gegen späte Flüge verworfen. Grund dafür ist die geringe Chance auf einen juristischen Erfolg. Der Streit um die späten Flüge und das Ärgernis der Anwohner rund um den BER ist somit nicht beendet.