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Verkehr in Berlin: Radweg-Zoff – lässt die CDU Radfahrer und Fußgänger alleine?

Die Radweg-Projekte wurden in Berlin vorerst gestoppt – dafür erntete die CDU mächtig Kritik. Doch wie geht es weiter?

Verkehr in Berlin
© IMAGO/Jürgen Ritter

Flughafen BER: Das ist Berlins Chaos-Airport

Die Bauphase des Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist mit dem Wort zäh noch sehr nett beschrieben. Schon in den 1990ern begann die Planungsphase, am 5. September 2006 erfolgte dann der erste Spatenstich in Schönefeld, im Süden Berlins.

Für die CDU hagelt es in Berlin aktuell haufenweise Kritik – insbesondere im Verkehrsausschuss. Der Grund: die Radwege in der Hauptstadt. Die CDU rund um Verkehrssenatorin Manja Schreiner hatte nämlich beschlossen, die geplanten Radprojekte vorerst zu stoppen.

Betroffen sind von dieser Entscheidung mehrere Stellen in der Metropole. Unter anderem auch die Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg, die ursprünglich für mehr Verkehrssicherheit umgestaltet werden sollte. Sind diese Pläne jetzt etwa komplett gestrichen?

Verkehr in Berlin: Pläne für Radwege vorerst auf Eis?

Im Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses kam das Thema nun erneut auf. „Ich möchte klarstellen, dass ich keinen Stopp der Radwegeplanung angeordnet habe, sondern dass es mir um eine Priorisierung geht“, betonte Verkehrssenatorin Schreiner. Man wolle sich lediglich einen Überblick über die geplanten Projekte verschaffen, bevor diese letztendlich in Angriff genommen werden.

Dadurch könne auch garantiert werden, dass die zukünftigen Radwege nicht nur gebaut, sondern „auch sicher“ gebaut werden. Dazu sollen verstärkt Unfallschwerpunkte unter die Lupe genommen werden.

Verkehr in Berlin: Große Verunsicherung bei den Bürgern

„Unser Konzept ist, dass in den Außenbezirken die Menschen ihr Auto stehen lassen können“, stellte Schreiner klar. Dafür sollen Radwege geschaffen werden, auf denen die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Rad oder zu Fuß ohne große Mühe die nächste Station des öffentlichen Nahverkehrs erreichen.


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Die Kollegen im Ausschuss sind dennoch skeptisch. Tino Schopf vom Koalitionspartner SPD vermutete beispielsweise, dass die Ankündigungen der Verkehrsverwaltung einige verunsichert hätten. Tatsächlich startete ein Bündnis bestehend aus der „Fridays for Future“-Organisation, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Berlin (ADFC) sowie Changing Cities einen Gegenaufruf.

Verkehr in Berlin: Bündnis ruft zum Protest auf

Das Bündnis möchte gegen den umstrittenen „Radwegestopp“ der Senatsverwaltung für Verkehr protestieren – und zwar im Rahmen einer Rad-Großdemo. Diese soll am kommenden Sonntag (2. Juli) von der Max-Schmeling-Halle aus quer durch die Hauptstadt ziehen. Beginn ist um 14 Uhr.