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Berlin: Nach Prügeleien – darum ist ein Freibad jetzt erstmal dicht

Kein Badespaß mehr im Columbiabad. Nach einem erneuten Polizeieinsatz, wurde das Bad vollständig geräumt und bis auf weiteres geschlossen.

u00a9 imago images/Andreas Gora

Schwere Ausschreitungen in Berliner Freibädern sind keine Seltenheit mehr

Am Sonntag kam es im Prinzenbad in Kreuzberg zu einer Schlägerei zwischen einem 20-Jährigen und einem 17-Jährigen. Am gleichen Tag wurde das Columbiabad in Neukölln geräumt. Vor zwei Wochen kam es zu Prügeleien im Sommerbad Pankow. Nicht erst seit diesem Jahr kochen die Emotionen in Berlins Freibädern immer wieder hoch.

Berlins Sommer- und Badezeit scheint vermehrt zugleich Prügelzeit zu bedeuten. Egal ob das Sommerbad in Kreuzberg, Neukölln oder Pankow, immer wieder kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Badegästen. Wie es zu den Prügeleien kommt ist oft verschieden. Allerdings ist das Gefühl das bei den anderen Berliner Badegästen und Besonders beim zuständigen Sicherheitspersonal, meist das selbe: Unverständnis.

Schließlich könnte man meinen, die Menschen gehen ins Freibad um Spaß zu haben. Entspannen, Sport machen, mit der Familie oder Freunden Zeit verbringen oder die sommerlich warmen Temperaturen genießen. Doch immer wieder wird dieser Frieden gestört.

Berliner Freibadpersonal kommt an seine Grenzen

Die gehäuften Meldungen von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Badegästen in den Freibädern der Stadt sind schon erschreckend genug. Nun sind Auseinandersetzungen zwischen Badegästen und dem Sicherheitspersonal der Berliner Bäderbetriebe wohl auch keine Seltenheit mehr.

Die Konsequenz: Immer mehr Mitarbeiter werden krank. Besonders auffällig ist dabei, dass diese Krankmeldungen, insbesondere nach solchen Vorfällen stark ansteigen. Überlastung und Stress bei der Arbeit führen nicht selten zu Krankheit, wie Johannes Kleinsorg, Chef der Berliner Bäderbetriebe dem Tagesspiegel verriet. Nach Gewaltvorfällen würden sich mehr Mitarbeiter krankmelden.



„Die Menge der Vorfälle und das Verhalten einiger Badegäste stellen für unsere sehr engagierten Mitarbeitenden in den Bädern in der Summe eine extreme Belastung dar“, klagte er. „Das ist auf Dauer so nicht tragbar.“

Columbiabad bis auf weiteres geschlossen

Zu solch einer Auseinandersetzung zwischen Badegästen und dem Sicherheitspersonal, war es vergangenen Sonntag (09. Juli 2023) im Sommerbad Neukölln gekommen. Anschließend wurde das Bad mit Hilfe von Polizeikräften vollständig geräumt und frühzeitig geschlossen. Seither das Freibad am Columbiadamm geschlossen. Grund dafür war der hohe Krankenstand unter den Mitarbeitern des Bades. Auch heute, am Dienstag, bleibt das Bad weiterhin geschlossen.


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Auf die Anfrage von BERLIN LIVE, ob mit weiteren Freibad-Schließungen zu rechnen sei, antwortete eine Mitarbeiterin der Berliner Bäder-Betriebe (BBB): Man könne nicht vorhersagen, wann Kollegen erkrankten, darum könne sie keine konkrete Antwort bieten. Auch auf die Frage, wann das Sommerbad Neukölln wieder eröffnet werden könne, gab es keine weiteren Angabe seitens der BBB.