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CSD in Berlin: Hässliche Angriffe überschatten Demo – „Die Aggressivität nimmt zu“

Der CSD in Berlin war ein Fest. Allerdings überschatten zahlreiche homophobe Vorfälle die fröhlichen Ereignisse der Parade.

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Egal ob mit U-Bahn, Bus oder Tram – die Berliner Verkehrsbetriebe bringen jährlich über 700 Millionen Fahrgäste an ihr Ziel.Dafür muss man ganz schön gut vernetzt sein.

Am Samstag (22. Juli) fand der CSD in Berlin statt. Hunderttausende Menschen demonstrierten für die Rechte von schwulen, lesbischen, bisexuellen, transgender und intersexuellen Menschen (hier mehr Infos). Zudem wird an diesem Tag gegen jegliche Form der Diskriminierung und Ausgrenzung dieser Gruppen erinnert.

Eröffnet wurde der Christopher Street Day in diesem Jahr von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegener (hier mehr zu Wegners Auftritt beim CSD). Kurz nach Mitternacht twitterte die Polizei ihr erster Fazit ihres Einsatzes bei diesem Event: „Der CSD Berlin ist beendet. Vorläufiges Fazit unseres Einsatzleiters: Bis auf vereinzelte Festnahmen und Anzeigen war der CSD ein Happy Pride.“

Nun überschatten aber mehrere Meldungen über queer-feindliche Übergriffe am Wochenende die Parade und alles, wofür sie steht.

CSD in Berlin: „Zahl der Übergriffe steigt stetig an

Martin Vahemäe-Zierold, Beauftragte Person für Queer und Antidiskriminierung des Bezirksamts Mitte hat mit BERLIN LIVE über die queer-feindlichen Vorfälle in Berlin gesprochen: „Die Zahl der Übergriffe steigt stetig an“, sagt Vahemäe-Zierold: „Das zeigt die Statistik deutlich.“ Solche Vorfälle passieren allerdings nicht nur an Tagen wie dem CSD in Berlin.

Homophobe und queer-feindliche Angriffe sind mittlerweile fast Alltag in Berlin geworden. „Die Anzahl polizeilich erfasster LSBTIQ*-feindlicher Straftaten steigt in Berlin weiter an“, so steht es im Bericht der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung „Berliner Monitoring Trans- und homophobe Gewalt“ aus dem Jahr 2022.

„Die Lage ist sehr schwer“

„Die Aggressivität nimmt zu. Es gibt sehr viele Gruppen, die miteinander leider verfeindet sind und die Lage ist sehr schwer“, so Martin Vahemäe-Zierold weiter. Auf die Frage, wie dagegen vorzugehen ist, antwortet Vahemäe-Zierold: „Es muss bei der Verwaltung was nachgebessert werden: mehr Präventionspläne, neue Aktionspläne.“

Ein weiteres Problem sieht Vahemäe-Zierold in der Besetzung bei der Polizei: „Die Themen Hasskriminalität, Hate-Speech, das werden bei der Polizei gefahndet, aber dort sind nur zwei Personen aktiv. Das ist die Problematik, dass es eigentlich mehr sein müssen.“


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Einige Bezirke würden 150.000 Euro zur Verfügung gestellt, das reiche aber zum Beispiel in einem Stadtteil wie Mitte bei Weitem nicht aus. Es bräuchte mehr Gelder. Dafür versuche sich Vahemäe-Zierold starkzumachen: „Ich kann das gar nicht allein machen – erfolgreich gegen diese steigenden Zahlen präventiv vorzugehen. Da müssen wir alle an einem Strang ziehen.“

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