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Berlin: Ausweispflicht im Freibad – doch Gewaltexzesse hören noch nicht auf

Erneut endete der Badespaß für einen Besucher im Freibad in Berlin schmerzhaft – trotz neuer Ausweispflicht.

Berlin Prinzenbad
u00a9 Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa

Schwere Ausschreitungen in Berliner Freibädern sind keine Seltenheit mehr

Am Sonntag kam es im Prinzenbad in Kreuzberg zu einer Schlägerei zwischen einem 20-Jährigen und einem 17-Jährigen. Am gleichen Tag wurde das Columbiabad in Neukölln geräumt. Vor zwei Wochen kam es zu Prügeleien im Sommerbad Pankow. Nicht erst seit diesem Jahr kochen die Emotionen in Berlins Freibädern immer wieder hoch.

Nach etlichen Ausschreitungen in den Freibädern Berlins lagen bei den zuständigen Mitarbeitern in den letzten Wochen die Nerven blank. Das Personal im Columbiabad meldete sich reihenweise krank und musste daraufhin sogar schließen. Nachdem die Mitarbeiter sogar einen Brandbrief an die Führung der Bäder geschrieben hatten, griff die Politik nun durch.

Seit Samstag gelten neue Sicherheitsvorkehrungen in den Freibädern von Berlin. Eine Ausweispflicht sowie ein Einlass-Stopp bei Überfüllung sollen zur Vorbeugung weiterer gewaltsamer Vorfälle dienen. Doch schon am Sonntag (16. Juli) kam es erneut zu einer Schlägerei.

Berlin: Jugendliche gehen in Prinzenbad aufeinander los

Berliner wollen endlich keine Angst mehr haben müssen, wenn sie in der Hauptstadt schwimmen gehen. Eine strengere Einlass-Kontrolle, Überwachungskameras vor den Brennpunkt-Bädern Comlumbiabad und Prinzenbad sowie mobile Polizei-Wachen sollen wieder für mehr Sicherheit sorgen. Doch wie die „Berliner Zeitung“ berichtet, seien diese Vorschriften am Wochenende vom Personal nicht konsequent durchgeführt worden.

Ob ein erneuter Vorfall sonst hätte vermieden werden können? Denn im Prinzenbad in Kreuzberg kam es abermals zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Wie die Polizei Berlin auf Nachfrage von BERLIN LIVE bestätigte, seien mehrere Jugendliche in einen Streit geraten und aufeinander losgegangen. Gegen 18 Uhr wurden die Beamten alarmiert.

Mann will helfen und wird verprügelt

In der Zwischenzeit versuchte ein Badegast den Streit zu schlichten und die Parteien zu trennen. Doch stattdessen richtete sich der Angriff plötzlich gegen den 32-jährigen Helfer. Ihm wurde mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Als der 32-Jährige bewusstlos zu Boden fiel, schlugen und traten die Jugendlichen noch mehrfach auf ihn ein. „Der Badegast zog sich Kopfverletzungen sowie oberflächliche Verletzungen am Oberkörper zu. Nach einer ambulanten Behandlung im Krankenhaus wurde er wieder entlassen“, heißt es von einer Polizeisprecherin am Montagmorgen.


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Ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden, ein weiterer zumindest namentlich ermittelt werden. Beide Angreifer seien gerade einmal 15 Jahre alt gewesen. Es gab einen dritten Tatverdächtigen, der jedoch unbekannt flüchten konnte. Die Polizei ermittelt weiter wegen Körperverletzung. Nach einer Woche Schließung macht das Columbiabad in Neukölln am Montag wieder auf. Bleibt zu hoffen, dass es dort nicht erneut zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt.